ich begrüße Sie zu unserem Gesellschaftspodcast Der 8. Tag – schön, dass Sie dabei sind.
Dies ist der letzte Newsletter, den Sie in diesem Jahr von mir bekommen und ich möchte ihn für zwei Dinge nutzen: ein großer Dank und ein kleiner Aufruf.
Seit der neuen Staffel erörtern wir in jeder Folge, wem oder was die Zukunft gehört.
In diesem Fall sage ich: Die Zukunft, sie gehört Ihnen.
Ein neues Jahr steht an, wann, wenn nicht jetzt, sollten wir uns alle mal schütteln und frei machen von Ängsten, Zweifeln, eingetretenen Pfaden und uns fragen:
Wer will ich gewesen sein?
Worum es mir nicht geht, sind Neujahrsvorsätze.
Das Leben ist kurz. Und wenn wir am Ende darauf zurückblicken, werden wir nicht denken: Schade, dass ich nicht zwei Kilo weniger gewogen habe.
Lassen Sie uns diesen Jahreswechsel zum Anlass nehmen, uns daran zu erinnern, dass wir uns unserer selbst ermächtigen können.
Nicht immer, nicht überall, aber öfter und tiefgehender als wir manchmal glauben.
Verabschieden Sie sich von Freundschaften, die Ihnen nicht guttun.
Hinterfragen Sie, wo sie mit wem für was arbeiten.
Wir verbringen den Großteil unserer wachen Zeit mit Arbeit. Wenn wir diese Zeit mit Menschen verbringen, die wir nicht mögen, kann das nicht gut sein.
Verstehen Sie mich nicht falsch:
Mir geht es nicht darum, dass jeder seinen Beruf als Berufung, die Kollegen als Familie, den Arbeitgeber als Freund empfindet.
Es darf, ja es muss auch erlaubt sein, zu arbeiten, einfach nur um Geld zu verdienen.
Lassen Sie uns versuchen, die bessere Vision unserer selbst zu sein.
Wenn wir das Gefühl haben, dass es einem Freund nicht gut geht, lieber dem Impuls folgen und ihn fragen, wie es ihm geht.
Wenn wir sehen, wie eine ältere Person an den Treppen im Bahnhof zu scheitern droht, fragen, ob man ihr helfen kann.
Überhaupt: Lieber einmal zu viel fragen als zu wenig.
Und eines noch zum Thema Scheu oder ihre große Schwester Angst:
Ein angstfreies Leben ist weder möglich noch sinnvoll.
Angst ist eine biologische Notwendigkeit, die uns durch die Welt navigiert.
Wer keine Angst verspürt, ist ein Narr.
Worauf es bei Angst aus meiner Sicht ankommt, ist sie anzunehmen – und zwar als Stoppschild, nicht als rote Ampel.
Was ich meine: Angst darf kein Endpunkt sein, der uns stehen lässt.
Angst ist eine Schwelle, die uns vorsichtig werden lassen sollte, eine Schwelle aber, die wir übertreten können.
Wie ein Stoppschild: Werden Sie langsamer, schauen Sie aufmerksam nach links und rechts – und dann fahren sie los.
Lieber einen falschen Weg gegangen sein und diesen revidieren, als zu erstarren.
Lassen Sie uns in diesem Sinne angstfreier in die Zukunft blicken:
Wie sieht unsere Zukunft aus?
Wann sollte man sich diese Frage stellen, wenn nicht heute, wo wir in wenigen Stunden 2022 hinter uns lassen – zum Glück hinter uns lassen, denken viele von uns.
Wie funktioniert eigentlich Zukunftsforschung?
Insbesondere, wenn sie nicht datenbasiert, sondern qualitativ arbeitet.
Was lässt sich von der Zukunft erahnen, welche Szenarien lassen sich untersuchen?
Jan Oliver Schwarz ist Professor für Strategic Foresight and Trend Analysis und leitet das Foresight-Institut an der Technischen Hochschule Ingolstadt.
Der Betrachtungsgegenstand seiner Forschung ist Kultur – genauer: Science Fiction.
Mit ihm habe ich über Star Trek und das erste Motorola-Handy, über Knight Rider und Tesla und über ein Ministry of the Future gesprochen.
Zum Jahresende haben wir 15 Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik gebeten, ihre Ideen von der Zukunft aufzuschreiben.
Unter der Überschrift: “Was 2023 zu tun ist” kommen die Wirtschaftsweise Prof. Ulrike Malmendier, die Schriftstellerin Thea Dorn, die Publizistin und Digitalisierungsexpertin Prof. Miriam Meckel, die frühere Siemens-Vorständin Janina Kugel, Altbundespräsident Christian Wulff, der frühere Verfassungsrichter Prof. Udo Di Fabio, der Ökonom Prof. Michael Hüther, die Start-Up-Expertin und Unternehmerin Verena Pausder, die Militärstrategin Dr. Stefanie Babst, der Nobelpreisträger Prof. Joseph E. Stiglitz, der Psychologe Stephan Grünewald, der Neurowissenschaftler Dr. Henning Beck, der Kabarettist Dieter Nuhr und der frühere Chefvolkswirt der Deutschen Bank, der Flossbach von Storch-Ökonom Prof. Thomas Mayer und die Anwältin und Geopolitik-Expertin Anahita Thoms zu Wort.
Sie finden alle Texte im Dossier.
© The PioneerKommen wir zu meinem großen Dank:
Ich danke Ihnen, dass Sie mich gehört und gelesen, mich abonniert und mir Ihre Zeit geschenkt haben.
Bedanken möchte ich mich auch bei meinen Kolleginnen und Kollegen, ohne die der Achte Tag nicht wäre und die sich im Kleinen und im Großen für den Erfolg dieses Formats einsetzen:
Stefan Kuhlmann und Stefan Rupp, Milan Rottinger und Miko Wirz, Adriana Fischer und Julia Rottmann, Nina Hinkelmann und Jette Froberg, Noemi Mihalovici und Paulina Welling, Lorenz Lanig und Thomas Lang.
Und auch bei meinen Chefs für ihr Vertrauen, die publizistische Freiheit, die sie mir gewähren, und ihr (meistens erwünschtes) Feedback: Gabor Steingart und Michael Bröcker.
Zum Schluss bleibt nichts anderes mehr zu sagen als:
Ich wünsche Ihnen alles Gute für das neue Jahr und freue mich, wenn wir uns auch 2023 weiterhin begegnen.
© Markus C. HurekBis dahin – auf sehr, sehr bald.
Herzlichst
Ihre