ich begrüße Sie zu unserem Gesellschaftspodcast Der 8. Tag – schön, dass Sie dabei sind.
Herzlichen Glückwunsch uns allen – es ist Wochenende!
Was bisher geschah:
Ganz groß: Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben ihre persönlichen Instagram-Accounts „für immer“ an zwei iranische Aktivistinnen verschenkt. Die beiden haben zusammen fast zwei Millionen Follower. Auf dem Konto von Winterscheidt postet nun Frauenrechtsaktivistin Azam Jangravi. Das Konto von Heufer-Umlauf wird von Sarah Ramani von der Menschenrechtsbewegung The Voice of the Streets genutzt.
Zum dritten Mal: Tübingen hat Boris Palmer zum Oberbürgermeister gewählt. Die Grünen freuen sich... so semi.
Smash ist das Jugendwort des Jahres. Der Begriff ist aus dem Spiel Smash or Pass bekannt: Dabei werden Personen als mögliche Sexpartner abgelehnt („pass“) oder angenommen („smash“). So einfach kann's gehen.
Gerettet: Nach zwei Tagen, die ein Schiffbrüchiger im Ärmelkanal an eine Boje geklammert verbrachte, wurde er von einem Fischerboot gerettet. Das Kajak des 30-jährigen Briten sei während der Überfahrt von England nach Frankreich gesunken. An der Boje sitzend habe er sich am Leben gehalten, indem er von der Boje abgekratzte Muscheln sowie Krabben und Seetang aß.
Er hat es geschafft: Im dritten Versuch hat es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in die Ukraine geschafft.
You gotta love the Brits: Aus den vielen Geschichten, die sich rund um die Kabinettsbildung in London erzählen ließen, ist diese hier eine besondere Perle: Der Wechsel von Kit Malthouse (raus) zu Gillian Keegan (rein) im Amt der Bildungsministerin ist der fünfte (!) Personalwechsel binnen vier Monaten (!) in diesem Amt.
Das Braunkehlchen ist der Vogel des Jahres 2023 und löst damit den Wiedehopf ab. Den Titel verlieh der Naturschutzbund dem Braunkehlchen in seiner Abwesenheit, da der kleine Singvogel bereits im September in seine Sommerresidenz südlich der Sahara aufgebrochen ist. Im April kommt es wieder zu uns zurück und nimmt persönliche Glückwünsche an.
Vielfach – und das gilt nicht nur für die Linke – sind Parteien auch Organisationen, wo Menschen aufeinandertreffen, die sich die Butter aufs Brot neiden, die missgünstig sind, die miteinander rivalisieren, die gegeneinander kämpfen und sich das Leben schwer machen. Die einen schaffen es zumindest, das eher aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, die anderen zelebrieren das in aller Öffentlichkeit. Wir sind Letztere.
In den Achten Tag laden wir nicht sehr oft aktive Politiker ein. Die Ausnahmen ließen sich an einer Hand abzählen.
Doch wenn wir es tun, dann wollen wir andere Gespräche mit ihnen führen.
Wir wollen nicht von Thema zu Thema springen auf der Suche nach verwertbaren Agenturmeldungen, sondern versuchen, den Menschen in dem Politiker oder der Politikerin zu sehen.
Das klappt nicht immer, denn nicht alle wollen, dass man den Menschen in ihnen sieht.
Von unserer heutigen Gästin wollte ich wissen, wie es eigentlich ist, sie zu sein.
Wollte wissen, ob und wann sie mit sich hadert.
Sahra Wagenknecht gehört zu den umstrittensten politischen Persönlichkeiten Deutschlands.
Hören Sie, wie sie damit umgeht:
Zu Kritik und Hass im Netz sagt sie:
Teilweise führt es dazu, dass ich das nicht lese. Ich bin ja auch keine Maschine, die Tweets lesen kann und das nicht an sich heranlässt. Es betrifft mich ja, wenn ich da auf übelste Weise beschimpft werde oder man versucht, mich irgendwie lächerlich zu machen.
Auf meine Frage, ob sie mit sich hadert und was sie an sich ändern würde, wenn sie könnte:
Für das, was ich politisch erreichen will, wäre es besser, wenn ich stärker die Fähigkeit hätte, zu netzwerken mit Menschen.
Was ich nicht gut kann, ist Gruppen zusammenzuhalten, auszutarieren, Machtbalancen zu schaffen, Mehrheiten zu organisieren. Das ist nicht meine Fähigkeit. Wenn ich die hätte, wäre es wahrscheinlich besser.
Ist das die Umschreibung für: Ich kann nicht so gut mit Menschen?
Mit Menschen, die ich gern habe, kann ich wunderbar. Aber Politik lebt nicht nur davon, dass man Freunde um sich hat.
Was ich schwer verbergen kann, ist, wenn ich zum Beispiel das Gefühl habe, jemand ist ein Opportunist, oder ich nicht das Gefühl habe, der ist sehr ehrlich oder hat viel drauf. Meistens spüren die Leute das und das ist in der Politik ungünstig.
Inspiriert von der Ehrung „Sexiest Man Alive“ des People-Magazins aus den USA, vergibt die feministische Zeitschrift EMMA den Award „Sexist Man Alive“.
Dieser ging nach dem Rapper Kollegah, dem Politiker Christian Lindner und dem Papst Franziskus nun an den Publizisten Sascha Lobo.
Die Begründung der Jury – bestehend vermutlich aus Alice Schwarzer und Alice Schwarzer – strotzt leider nur so vor Stillosigkeiten und einer entscheidenden Falschbehauptung.
Wir dürfen uns freuen: Kommende Woche erscheint ein neues Buch von Literaturnobelpreisträger Bob Dylan. Es wird himmlisch-musikalisch.
... den Quallen.
Der Quallenbestand im Mittelmeer erreicht immer neue Rekorde. Das ist ein Problem für das Ökosystem und für den Badespaß.
Und wenn Mensch sich fragt, wie man Quallen loswerden kann, braucht Mensch nicht lange, bis er sich fragt: Vielleicht sollte ich sie essen?
Jep, wir müssen da leider gemeinsam durch. Alles weitere im Achten Tag.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und freue mich, wenn wir uns im nächsten Achten Tag wieder begegnen.
Bis dahin – auf sehr, sehr bald.
Herzlichst
Ihre