Edle Federn

“Ich will Geschichte rekonstruieren, indem ich Geschichten erzähle.”

Juli Zeh spricht mit dem Historiker Oliver Hilmes über sein neues Buch “Schattenzeit - Deutschland 1943: Alltag und Abgründe”.

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In dieser Folge ihres The Pioneer Literatur Podcasts spricht Juli Zeh mit dem Berliner Autor und Historiker Oliver Hilmes über sein neues Buch “Schattenzeit - Deutschland 1943: Alltag und Abgründe”. Hilmes beschreibt einerseits das Schicksal des jungen Star-Pianisten Karlrobert Kreiten, der 1943 von einer Freundin seiner Mutter wegen einer Lappalie denunziert und dann deshalb zum Tode verurteilt wurde. Andererseits fließt in das Buch ein ungeheurer Rechercheaufwand ein, um die genauen Lebensumstände der damaligen Zeit zu erfassen. Oliver Hilmes sagt: “Ich will Fakten inszenieren!”. Und dieses literarische Vorhaben gelingt ihm meisterhaft. Juli Zeh konstatiert dem Buch:

“Wie ein literarischer Modellbauer rekonstruiert Oliver Hilmes aus Relikten des täglichen Lebens die Welt des deutschen Nationalsozialismus. Presseschnipsel, Dienstanweisungen, politische Ereignisse, kleine Szenen aus dem Leben unzähliger Menschen. Und je länger man den Autor auf dieser schauerlichen und zugleich faszinierenden Fahrt begleitet, desto realistischer und überzeugender wirkt die Umgebung. Es gibt viele hervorragende Bücher über das Dritte Reich, aber “Schattenseite” ist gewissermaßen ein Buch im Dritten Reich. Es nimmt einen mit in das Schicksal seiner Hauptfigur Karlrobert Kreiten, so quälend, dass man manchmal in Versuchung gerät, ein paar Seiten zu überspringen, statt sie wirklich zu lesen.”

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