Edle Federn

Juli Zeh spricht mit Adam Soboczynski über sein Buch “Traumland”

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In dieser Folge von “Edle Federn” spricht Juli Zeh mit dem Autor, Journalist und Leiter des Literatur-Ressorts der "Zeit" Adam Soboczynski über sein neues Buch “Traumland”.

“Traumland” ist eine wunderbar erzählte Analyse des Lebens in den 80’er Jahren in Deutschland mit besonderem Blick auf die damaligen Ost-West Beziehungen. In diesem Essay mit autobiographischen Zügen über seine Migration aus Polen nach Westdeutschland zaubert Soboczyinski seine Leserschaft mit wunderbarer Detailkenntnis in die Zeit der alten Bonner Republik zurück - nicht ohne eine Brücke zu aktuellen politischen Ereignissen zu schlagen.

Zusammen mit Juli Zeh und diskutiert er rückblickend die Zeit der Wiedervereinigung, den Wandel des deutschen Zeitgeistes und wie sich Deutschland im Laufe der Jahre entwickelte und veränderte.

Juli Zeh sagt über das Buch: “Adam Soboczynski hat mit Traumland ein zauberhaftes Buch geschrieben. Man erlebt die wohlfeile Kapitalismuskritik von Leuten, die gar nicht merken, dass sie auf einem Luxusdampfer durch die Zeitgeschichte schippern. Alles das erscheint uns durch die Augen eines heranwachsenden Jungen, der im Alter von sechs Jahren aus Polen nach Deutschland eingewandert ist. Gerade aufgrund dieser Herkunft ist er vielleicht anders als viele Deutsche in der Lage, das Traumland mit dem dicken Kanzler aus vollem Herzen zu lieben. Adam Soboczynski kontrastiert seine Erinnerungen immer wieder in scharfen Schnitten mit der bundesdeutschen Gegenwart, mit der kollektiven Nahtoderfahrung der Corona-Pandemie und dem russischen Angriff auf die Ukraine. Aus heutiger Sicht scheint der Rückblick fast wie eine Zeitreise in ein verschlossenes Paradies, aus dem wir unlängst vertrieben wurden. Und trotzdem ist Traumland kein nostalgisches oder gar depressives Buch, sondern eher ein Reisebericht durch verschiedene Perspektiven aus Ost und West. Die Welt ist keine Ansichtskarte, aber immer auch Ansichtssache, weshalb am Ende die Hoffnung bleibt, es möge sich in 40 Jahren jemand trotz allem auf genauso scharfsinnige und liebevolle Weise an unsere Zeit erinnern."

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