Juli Zeh spricht mit David Finck über sein neues Buch „Der Schwindel“
The Pioneer Literatur-Podcast Edle Federn
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In dieser Folge von „Edle Federn¡ spricht Juli Zeh mit dem Schriftsteller David Finck über seinen neuen Roman „Der Schwindel“.
David Finck ist gebürtiger Düsseldorfer und hat am Leipziger Literaturinstitut studiert. „Der Schwindel“ ist sein zweites Buch. Darin geht es um Rasmus, einen jungen Mann, der vor den Problemen mit seinen Eltern und den Quälereien seines Bruders an seinen Sehnsuchtsort, in die Bretagne, flieht. Hier begegnet er Natalie, der rebellischen Tochter eines französischen Aristokraten. Was als fiebrige Romanze beginnt, endet im größtmöglichen Unglück, bei dem keiner frei von Schuld bleibt.
Im Gespräch mit Juli Zeh, mit der David Finck auch verheiratet ist, geht es unter anderem über Schreibroutine, das Gefühl, wenn ein Text tatsächlich zum Buch geworden ist und die Motivation, die man als Autor täglich braucht, um für den perfekten Satz zu kämpfen.
Juli Zeh sagt über Der Schwindel: „Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen dürfte, dass dieser Roman für mich zu den ganz großen Texten der Gegenwartsliteratur gehört. Es gibt aus meiner Sicht vier Elemente, die zur Qualität eines Buchs beitragen. Und schon, wenn zwei oder drei davon verwirklicht sind, handelt es sich im Normalfall um einen sehr guten Text. Das sind aus meiner Sicht erstens eine spannende Geschichte, zweitens eine interessante Figurenpsychologie, drittens braucht es einen gewissen philosophischen oder gesellschaftlichen Gehalt in den Hinterräumen der Erzählung und viertens eine aufregende Stylistik. Nun ist es so, dass der Schwindel in allen vier Disziplinen performt. Und das ist wirklich eine seltene Leistung. Am beeindruckendsten ist für mich, dass David immer wieder Sätze schafft, die einen von hinten erwischen, so überraschend, so treffend, oft regelrecht aphoristisch, dass die Welt, die daraus entsteht, eine ganz besondere, immer wieder neue, gewissermaßen licht- und luftdurchströmte Atmosphäre gewinnt. Der Schwindel ist damit wie eine Aromadusche fürs Gehirn.“