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Juli Zeh spricht mit Takis Würger über sein neues Buch „Für Polina“

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In dieser Folge von „Edle Federn“ spricht Juli Zeh mit dem Schriftsteller und Journalisten Takis Würger über seinen neuen Roman „Für Polina“.

Takis Würger arbeitete als Reporter und Redakteur beim Magazin Der Spiegel, wo er für seine Berichte aus Konfliktzonen wie Afghanistan, Libyen und der Ukraine mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Deutschen Reporterpreis und dem CNN Journalist Award.

Sein Roman „Stella“, über die jüdische Gestapo-Kollaborateurin Stella Goldschlag, löste 2019 eine große Feuilleton-Debatte aus. In seinem neuen Roman „Für Polina“ erzählt er die fiktive Geschichte von Hannes Prager, einem musikalischen Wunderkind, das sich gegen eine klassische Komponistenkarriere entscheidet und sich stattdessen auf eine lebenslange Suche nach der Liebe seines Lebens begibt.

Im Gespräch mit Juli Zeh reflektiert Würger über die Entscheidung, Schriftsteller zu werden und die Herausforderungen, die damit einhergehen. Sie sprechen über die Bedeutung von Scheitern, den Mut, sich dem eigenen Talent zu stellen und über die Rolle der Musik als Ausdruck von Emotion und Identität.

Juli Zeh sagt über „Für Polina“: „Auf den ersten Blick könnte man glauben, Takis Würger habe mit „Für Polina“ einen Roman über das Scheitern geschrieben. Die Hauptfigur Hannes Prager zeigt schon als Kind eine außergewöhnliche Begabung für das Klavierspielen. Und eigentlich könnte man erwarten, dass ein solches Ausnahmetalent den bekannten Lebensweg erzwingt. Stattdessen verliebt sich Hannes mit 14 Jahren in Polina, schreibt eine magische Melodie für sie und wendet sich dann von der Musik ab, verliert sich scheinbar selbst, versinkt in der Leere einer mäandernden Existenz.

Und doch ist „Für Polina“ kein trauriges, geschweige denn defätistisches Buch. Während man Hannes durch die Stationen seines jungen Lebens folgt, stellt man sich plötzlich seltsame Fragen. Ist eine Berufung wirklich das zwingende Tor in einen Karriereweg, der sämtlichen Prinzipien der Leistungsgesellschaft entspricht? Kann sie nicht auch Anlass sein, in sich selbst zu versinken, sich selbst zu erforschen und sich vielleicht eines Tages zu erkennen? In diesem Sinne ist „Für Polina“ nicht nur eine Heldenreise, sondern auch ein Märchenbuch. Ein Roman, der Mut macht, das eigene Leben nicht am Erwartbaren, sondern immer wieder an den eigenen Gesetzen zu messen.“

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