Beim Ölriesen BP ist in diesen Tagen eine Abkehr von der Abkehr zu beobachten. Man möchte sich – so auf dem Kapitalmarkttag in London bekannt gegeben – zu alter Stärke besinnen und künftig wieder deutlich mehr in das Öl- und Gasgeschäft investieren. Der Fokus auf erneuerbare Energien hat damit ganze vier Jahre gehalten.
Rückblende: Unter dem ehemaligen CEO Bernhard Looney verstand sich das Öl-Unternehmen noch als Vorreiter für den Klimaschutz. Der Konzern wollte die Emission aus der Öl- und Gasproduktion bis 2030 um bis zu 40 Prozent senken. Im Handelsblatt schrieb Looney 2021:
Um die Klimafrage zu lösen, müssen wir dort ansetzen, wo die Emissionen sind.
Heute: Kaum sammelt man durch das Thema Klimaschutz keine Bonuspunkte mehr, möchte Murray Auchincloss, seit 2024 der neue Mann an der Spitze von BP, nichts mehr von dem Kurs seines Vorgängers wissen. Der Wunsch grüner zu werden, ist nicht der seine:
„Wir reduzieren die Investitionsausgaben und verteilen sie auf unsere ertragreichsten Geschäftsbereiche, um das Wachstum voranzutreiben” Anleger glücklich, CEO glücklich: Murrays Überzeugung hat ein Preisschild:
Das alles dient der nachhaltigen Steigerung von Cashflow und Rendite.
Fazit: Murray Auchincloss hat mit diesem Schritt bewiesen, dass er in dem Konzern eine Doppelfunktion einnehmen kann. CEO und COO – Chief Opportunistic Officer.