Kritik von Peter Sloterdijk

Christian Lindner: Freundschaften als Spitzenpolitiker nicht leicht

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 © Anne Hufnagl

„Die Wahrheit ist, dass er ein schlechter Freund ist“ – das sagte der Philosoph Peter Sloterdijk im Interview mit Die Zeit. Gemeint war Christian Lindner. Gegenüber The Pioneer weist dieser die Kritik nun zurück: Sloterdijks Aussage sei lediglich ein „liebenswürdiger Ausdruck freundschaftlicher Sehnsucht“. Allerdings müsse man in politischen Spitzenfunktionen „leider das Opfer bringen, Freundschaften nicht so pflegen zu können“, so Lindner.

Lindner ergänzt: „Ich habe mich sehr motiviert gefühlt, dass Peter zur Wahl der FDP aufgerufen hat.“ Das sei ein starkes Signal, zumal Sloterdijk „einer der inspirierendsten Zeitdiagnostiker und einer unserer klügsten Köpfe“ sei.

Voller Fokus auf den Wahlkampf

Die Bundestagswahl hält Lindner weiterhin für offen. Seine volle Konzentration gelte dem Wahlkampf – „wie ein Spitzensportler, der im Wettbewerb steht“, sagte er. Erst danach könne man sich die Frage stellen, wie es weitergeht.

Die politische Zukunft Deutschlands hänge laut Lindner maßgeblich von der FDP ab:

Ob wir im Parlament vertreten sind oder nicht, entscheidet über die Richtung des Landes.

Jüngsten Umfragen zufolge sei die „wahrscheinlichste nächste Regierung“ eine Deutschland-Koalition aus Union, SPD und FDP, sagte er. „Friedrich Merz hätte mit der FDP dann einen Koalitionspartner, der für wirtschaftliche Vernunft sorgt.“

Wirtschaftspolitisch grenzt sich Lindner klar von der Union ab: „Wer dem Land eine andere Richtung geben will, darf nicht die CDU wählen.“ Besonders für die Wirtschaft sei das entscheidend. „Jede Stimme für die CDU ist eine verlorene Stimme für die Wirtschaftsverbände.“

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Veröffentlicht von Gabor Steingart.

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