Der Filmemacher David Lynch ist am Donnerstag im Alter von 76 Jahren gestorben. Bekannt wurde er durch Werke wie „Blue Velvet“, „Twin Peaks“ oder „Mulholland Drive“.
Gestorben ist Lynch wegen seines wohl größten Lasters: dem Rauchen. Im August 2024 hatte er bekannt gegeben, an einem Lungenemphysem erkrankt zu sein, einer Überblähung der Lunge. Der Luftgehalt wird dadurch so übersteigert, dass das Lungengewebe irreversibel zerstört wird.
Bereits im Alter von acht Jahren soll Lynch mit dem Rauchen angefangen und nur zwei Jahre vor seinem Tod aufgehört haben. „Ich liebe Tabak“, schrieb er in seinem letzten selbstverfassten Post auf X, in dem er seine Erkrankung bekannt gab. Die Freude am Rauchen habe jedoch seinen Preis, in seinem Fall das Emphysem. Er sei jedoch glücklich und werde „niemals“ in Rente gehen, schrieb er damals.
Selten kam allerdings etwas Nettes oder Fröhliches dabei heraus, wenn er zur Filmkamera, dem Fotoapparat oder auch Farbe und Pinsel griff. Als Hollywoods Spezialist für das Abartige erschuf er seltsame Welten und suchte dort bizarre Abgründe, dunkle Orte von Gewalt und Perversionen.
Seine Handschrift: Einfallsreich und packend. So brutal, unheimlich und verwirrend die Serie „Twin Peaks“ auch war, war sie doch prägend für ein ganzes Jahrzehnt Fernsehen und Mode. Sein Talent, Horror mit Genres wie Coming-of-Age und Soap zu verbinden, fesselte ein Millionenpublikum.
Ganze 61 Spielfilme und 18 Fernsehproduktionen umfasst sein Lebenswerk. Eigenen Angaben zufolge mochte er alle seine Filme – bis auf einen. Der Science-Fiction-Film „Dune“ mag zu den Klassikern der Filmgeschichte zählen, in seinem Leben sei er jedoch eine „riesige, gigantische Traurigkeit“. Über den Streifen, der zuletzt von Regisseur Denis Villeneuve neu verfilmt wurde, sagte er in einem Interview im Jahr 2020:
Ich bin mehr oder weniger stolz auf alles, bis auf „Dune“.
Als Regisseur und Drehbuchautor war Lynch viermal für einen Oscar nominiert, im Wettbewerb ging er jedoch immer leer aus. Ein Trostpflaster: die Filmakademie verlieh ihm 2019 einen Ehren-Oscar. Für seine künstlerische Vision habe er „angstlos“ Grenzen überschritten, hieß es zur Begründung.
In Hollywood löste sein Tod große Trauer aus. „Ich habe Davids Filme geliebt“, zollte etwa Oscar-Preisträger Steven Spielberg Tribut. Seine Filme hätten Lynch als „einzigartigen, visionären Träumer“ definiert, schrieb Spielberg in der Filmzeitschrift Variety. Er sei einer seiner Helden gewesen. Zahlreiche Schauspieler und Musiker, darunter etwa Sting, bekundeten ihre Trauer darüber, nicht nur einen Freund, sondern auch einen begnadeten Künstler verloren zu haben.
Sein kürzlicher Tod habe „ein großes Loch in der Welt“ hinterlassen, schrieb seine Familie, als sie das Abscheiden des Filmemachers bekannt gab. Auf Instagram und X hieß es:
Aber wie er sagen würde: ,Behalte den Donut im Auge und nicht das Loch.‘