Kriminalitätsstatistik 2024

Gesamtkriminalität sinkt. Gewaltkriminalität steigt.

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Noch-Innenministerin Nancy Faeser hat die jährliche Kriminalstatistik vorgestellt. Das Positive vorweg: Die Bilanz zeigt einen Rückgang der Gesamtkriminalität. Bei der Gewaltkriminalität sieht die Entwicklung anders aus.

Gewaltkriminalität: Insgesamt ist die Gewaltkriminalität – darunter Taten wie Vergewaltigungen, Raub, Körperverletzungen und Tötungsdelikte – im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf 217.277 Fälle angestiegen. Das sind knapp 600 Fälle pro Tag. Ein neuer Höchststand seit 2007. Dabei ist der Anteil der als „Messerangriff“ erfassten Taten im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent auf 15.741 gestiegen.

Das Alter: Vor allem die Zahl der jungen Tatverdächtigen stieg rasant an. So haben die Gewalttaten von Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren um mehr als elf Prozent zugenommen. Bei den bis 18-Jährigen waren es knapp vier Prozent.

Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg ebenfalls deutlich um 7,5 Prozent an – knapp 6.000 Fälle. Ein Teil des Anstiegs ist dabei auf das Wachstum des nichtdeutschen Bevölkerungsanteils zurückzuführen.

Egal, ob jung, alt, deutsch oder nichtdeutsch, die Zahlen zeigen: Die Tatverdächtigen sind mehrheitlich Männer. Gerechnet auf 100.000 Einwohner, ist die Gruppe der männlichen, erwachsenen Tatverdächtigen dreimal so groß wie die der Frauen.

Gewalt gegen Frauen: Innerhalb der Gewaltkriminalität ist die Zahl der Sexualdelikte wie Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff 2024 besonders stark gestiegen – um 9,3 Prozent auf 13.320 Fälle.

Faeser forderte: „Wir brauchen ein stärkeres Schutz- und Hilfesystem für Frauen. Und wir brauchen endlich die elektronische Fußfessel, damit sich Täter bedrohten Frauen nicht mehr unbemerkt nähern können.”