Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einem Dämpfer für die Weltwirtschaft – ausgelöst durch die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. In seiner neuen Prognose rechnet der IWF für 2025 nur noch mit einem globalen Wachstum von 2,8 Prozent – ein Rückgang um 0,5 Prozentpunkte gegenüber Januar.
Deutschland trifft es besonders hart: Für die größte Volkswirtschaft Europas sagt der Fonds in diesem Jahr ein Nullwachstum voraus. Zum gleichen Ergebnis kommt laut Handelsblatt auch die geschäftsführende Bundesregierung – sie will ihre eigene Konjunkturprognose für dieses Jahr ebenfalls auf ein Nullwachstum nach unten korrigieren.
Auch andere Volkswirtschaften schwächeln: Die USA müssen den stärksten Rückschlag verkraften – nur noch 1,8 Prozent Wachstum (minus 0,9 Prozentpunkte). In China legt das BIP nur noch um 4 Prozent zu – ebenfalls deutlich schwächer als bisher erwartet.
IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas spricht von einer „neuen Ära“: Die Weltwirtschaft werde durch Zölle, Unsicherheit und geopolitische Spannungen auf eine harte Probe gestellt. Die Prognose sei unter „besonderen Umständen“ entstanden – das am 2. April vorgestellte Zollpaket aus Washington hatte die laufenden Berechnungen über den Haufen geworfen.
Der IWF warnt: Eine Eskalation der Handelsspannungen könnte globale Lieferketten zerreißen, Investitionen bremsen und die Produktivität senken. Noch sei ein Kurswechsel möglich – wenn Staaten ihre Zollpolitik deeskalieren und gemeinsam für Stabilität sorgen.
dpa