Jahreswirtschaftsbericht

Wirtschaft soll 2025 nur um 0,3 Prozent wachsen

Teilen
Merken

Der Jahreswirtschaftsbericht: Was gut läuft, was schlecht und was unklar bleibt.

Das Wirtschaftsministerium rechnet für dieses Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozentpunkte. Das geht aus dem Jahreswirtschaftsbericht für das Jahr 2025 hervor, der The Pioneer vorliegt. Zum Vergleich: Im Vorjahr ist das BIP um 0,2 Prozent gesunken. Insgesamt läge das BIP im Jahr 2025 damit um rund 0,5 Prozent über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019, heißt es in dem Bericht.

0,3 statt 1,1 – mit dem neuen Wert schraubt die Bundesregierungen ihre Erwartungen für 2025 deutlich nach unten. Im Herbst hatte die Prognose noch bei 1,1 Prozentpunkten gelegen. Die Begründung: Die Maßnahmen die die Bundesregierung im Rahmen ihrer Wachstumsinitiative einführen wollte, hätten wegen des vorzeitigen Koalitionsendes nur in Teilen umgesetzt werden können.

Die Inflationsrate habe sich unterdessen bei 2,2 Prozent eingependelt. Der Verbraucherpreisindex soll sich im Vergleich zum Vorjahr nicht großartig verändern, prognostiziert die Bundesregierung. 2026 wird mit einem Wert von 1,9 Prozent gerechnet.

Höhere Arbeitslosenquote – aber nicht im Sozialwesen

Die Weltwirtschaft sei stabil geblieben, trotz gestiegener Unsicherheiten. So soll sich wohl auch das mit den deutschen Exportanteilen gewichtete Wachstum um 2,1 Prozent in diesem Jahr, nach 1,8 Prozent im Jahr 2024 stabil entwickeln – wenn auch schwächer als das globale BIP.

Einem zunehmenden Abbau der Beschäftigungen in produzierenden Branchen stehe ein Aufbau in Dienstleistungsbereichen gegenüber. „Allen voran im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bereich Bildung und Erziehung“, heißt es in dem Bericht.

Allerdings rechnet die Regierung insgesamt mit einer spürbar steigenden Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent. Im Jahr 2024 lag diese noch bei 6,0 Prozent. Im EU-Vergleich weise Deutschland damit aber weiterhin eine sehr geringe Erwerbslosigkeit auf.

Rückgang der Exporte: Das BMWK rechnet bei den Ausfuhren in diesem Jahr mit einem erneuten Rückgang um 0,3 Prozent. Damit bliebe das Exportwachstum „auch in diesem Jahr deutlich hinter der Entwicklung der Absatzmärkte zurück“. Im Weltmarktvergleich dürfte die deutsche Exportwirtschaft Anteile verlieren.

Donald Trump auf dem Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos am 23.01.2025 © dpa

Was unklar bleibt: Das innen- und weltpolitische Klima könnte sich im Laufe des Jahres verändern. Angesichts der globalen und innenpolitischen Ausgangslage sei die Jahresprojektion „mit deutlich höheren Unsicherheiten behaftet“, attestiert das Wirtschaftsministerium.

So könnte die neue Bundesregierung durch die künftige Ausrichtung der Wirtschafts- und Finanzpolitik einiges ändern. Aber auch in Hinblick auf die USA sei unsicher, ob und inwiefern höhere Zölle eingeführt werden. Der Jahreswirtschaftsbericht ist und bleibt eine Prognose.

Was braucht es für den wirtschaftlichen Aufschwung? Einen Fünf-Punkte-Plan hat The Pioneer in Zusammenarbeit mit Ökonomen und Unternehmern ausgearbeitet.