Beim AI Action Summit traf sich das Who-is-Who der KI-Welt in Paris.
Big Tech trifft auf Big Politics: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfing die Bosse der großen Tech-Riesen wie OpenAI-CEO Sam Altman. Auch Kanzler Olaf Scholz, Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der neue US-Vizepräsident JD Vance nahmen Teil Insgesamt waren 1.500 Teilnehmer aus etwa 100 Ländern vertreten.
Rund 60 Staaten unterschrieben das Abschlussdokument der Konferenz. Darunter sind etwa die EU-Mitgliedsländer und China – nicht aber die USA. Sie arbeiten fünf zentrale Forderungen heraus:
Internationale Kooperation: Es sollen eine Einrichtung für wissenschaftliche Kooperation sowie neue Mechanismen geschaffen werden, die insbesondere die Beteiligung des Globalen Südens sicherstellt.
Gemeinsame Standards für sichere KI: Die Länder sprachen etwa für einen Bewertungsbericht für KI-Unternehmen sowie klare Schwellenwerte für Aufsicht und Kontrolle aus.
Universelle KI-Bildung: Gefordert wurde außerdem eine globale Bildungsinitiative für KI und kritisches Denken, ergänzt durch eine internationale Task Force zur Bewältigung von Disruptionen auf dem Arbeitsmarkt.
Umweltverträglichkeit: Die Teilnehmer befürworteten die Einführung einer „GreenAI-Rangliste“ sowie verbindliche Effizienzstandards.
Lösungen im öffentlichen Interesse: Eingesetzt werden soll KI insbesondere im Gesundheitswesen, im Klimaschutz und bei der Bekämpfung von Desinformation.
Notwendige Investitionen: Von der Leyen versprach der KI-Branche in Europa Unterstützung in Milliardenhöhe. Im Vorhinein hatte Macron Investitionen über 109 Milliarden Euro angekündigt – allein in Frankreich.
Mehr als 60 namhafte europäische Unternehmen haben sich außerdem zu einer Initiative zusammengeschlossen, der InvestAI-Initiative. Sie wollen die Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz in Europa voranbringen. Dafür hätten 20 internationale Großkapitalgeber in den nächsten fünf Jahren 150 Milliarden Euro eingeplant, hieß es. Von der Leyen sicherte zusätzliche 50 Milliarden Euro zu.
Wichtiges Thema auch für Deutschland: Scholz hatte sich im Rahmen der Konferenz für klare Regeln bei der KI-Nutzung ausgesprochen. Um die Akzeptanz von KI-Technologien zu fördern, seien Regeln nötig, die gleichzeitig innovations- und zukunftsorientiert umgesetzt werden müssten.
Die anderen Parteien fordern:
Die Grünen wollen von einer neuen Regierung ein umfangreiches Investitionspaket für KI. Parteichefin Franziska Brantner sagt The Pioneer:
Einzelne Maßnahmen werden hier nicht ausreichen – notwendig ist eine umfassende KI-Allianz, getragen von Politik, Wissenschaft und Forschung.
Neben der Förderung letzterer gehöre zu den Maßnahmen auch der Aufbau einer KI-Infrastruktur, also etwa „der Ausbau energieeffizienter Rechenzentren“, sagt Brantner.
Die CDU möchte, dass vor allem Unternehmen mehr in KI investieren. Reinhard Brandl, digitalpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, sagt, es brauche möglichst große Privatinvestitionen, denn Summen von 100 Milliarden „können staatlicherseits gar nicht gestemmt werden“. Gebe es die nicht, drohe die Gefahr von den „Gorillas“, den USA und China, „zerdrückt zu werden“.
Die FDP sieht das ähnlich: Maximilian Funke-Kaiser, digitalpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, sagt:
Frankreich ist mit seinen viel höheren Investitionen bei gleichen EU-Vorschriften ein Vorbild, an dem wir uns orientieren sollten. Ohne Investitionen riskieren wir unseren Wohlstand.
Ein Pendant zu dem französischen KI-Investment sei jedoch nicht nur zur Kapitalbereitstellung notwendig, sondern auch zum Bürokratieabbau.
Die SPD möchte einen Deutschland-Fonds, „mit dem „öffentliches und privates Kapital gemeinsam in Zukunftprojekte investiert wird“, sagt Armand Zorn, KI-Experte der Partei. Geld allein reiche jedoch nicht aus: Es brauche zusätzlich „bessere Datenzugänge und bessere Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups“.