Klima

Klima in Europa: Extrem nass und extrem trocken gleichzeitig

Teilen
Merken
 © imago

Im Westen zu nass, im Osten zu trocken, in der Mitte zu warm: Das ergab der Klimabericht für Europa für 2024, den der Klimawandeldienst des EU-Progamms Copernicus gemeinsam mit der Weltwetterorganisation am Dienstagmorgen veröffentlichte.

Tote durch Extremwetter: 335 Menschen kamen in Europa im vergangenen Jahr bei schweren Stürmen und Überschwemmungen ums Leben, Hunderttausende hatten unter deren Folgen zu leiden.

Europa erwärmt sich um 2,92 Grad: Während die Durchschnittstemperatur weltweit 1,55 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag, war es in Europa durchschnittlich 2,92 Grad wärmer. Dafür nennt Copernicus mehrere Gründe:

  • Den hohen Anteil an den Landflächen der Arktis, die sich schneller erwärmen als alle anderen Regionen der Erde.

  • Die Veränderung in der Atmosphärenzirkulation, die sommerliche Hitzewellen begünstigt.

  • Den Rückgang des Ausstoßes an Aerosolen – das sind winzige Teilchen in der Luft, die Sonnenlicht reflektieren und so Hitze vorbeugen können.

In einem Vorort von Valencia stapeln sich die Autos nach der Flutkatastrophe im Herbst 2024. © dpa

Das Gegenrezept ist bekannt: „Die klimaschädlichen Treibhausgase aus fossilen Energieträgern müssten runter", sagt Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Dass inzwischen bereits etwa 45 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, sei ermutigend – man müsse nun jedoch konsequent bleiben und die Klimaziele ohne Verzögerung umsetzen. Insbesondere die fossile Lobby sei von kurzsichtigen Interessen geleitet, denen man jetzt nicht nachgeben dürfe, so Rahmstorf.

Jeder Bruchteil eines Grades zählt: Durch jedes „zusätzliche Bruchteil eines Grades beim Temperaturanstieg" würden sich die Risiken für unser Leben, unsere Wirtschaft und unseren Planeten erhöhen", erklärt Celeste Saulo, Generalsekretärin von der Weltwetterorganisation.