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Letztes TV-Duell: Punktsieg für Merz

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 © dpa

Beim dem letzten Aufeinandertreffen von Olaf Scholz und Friedrich Merz konnte vor allem der CDU-Chef nochmal punkten. Dieser gibt – für ihn ungewöhnlich – Einblicke in sein Privatleben.

Beim letzten TV-Duell der Kanzlerkandidaten von SPD und Union hat Friedrich Merz am meisten überzeugen können. Einer Insa-Umfrage zufolge gaben 56 Prozent an, Merz habe die besseren Argumente gehabt. Olaf Scholz kommt demnach auf 29 Prozent, 13 Prozent sahen ein Unentschieden.

Olaf Scholz und Friedrich Merz im Duell bei BILD und Welt. © dpa

Ungewohnte Töne: Bei Bild und Welt-TV erzählte Merz gestern Abend auffällig viel Privates. Etwa, dass seine jüngste Schwester mit 21 Jahren bei einem Verkehrsunfall starb und sein jüngerer Bruder mit nicht einmal 50 Jahren an Multipler Sklerose. „Das sind Erlebnisse in einer Familie, die tiefe Spuren hinterlassen haben.“

Außerdem gab Merz zu, im „weiteren Freundes- und Bekanntenkreis“ AfD-Wähler zu haben. Den Vorwurf, er komme bei Wählerinnen schlecht an, nimmt er offen an. „Ich versuche, das Gegenteil zu beweisen.“

Der Merz-Plan: In diesem Interview wollte der CDU-Chef Einblicke in seine Gedankenwelt gewähren. Bei Bild und Welt-TV erreicht der Kanzlerkandidat ein Millionenpublikum vor allem aus den bürgerlichen Schichten.

Ansonsten ging es um Wirtschaft und Migration: die bekannten Argumente.

Auf die Frage, welcher Schicksalsschlag Scholz geprägt habe, antwortet er: „Ich hatte ein sehr glückliches Leben.“

Das wichtigste Thema des Kanzlers: der angebliche „Tabubruch“ von Merz. Dann bezeichnete er es als „politische Propaganda“, dass Fehler in seiner Regierungszeit stets ihm angelastet würden. Beide Themen verfingen offenbar nicht.

Fazit: Merz hat sich von einer anderen Seite gezeigt – und damit gepunktet.