Tarifverhandlungen

Öffentlicher Dienst: Der Schlichtungsvorschlag

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 © dpa

Von der Kita bis zur Müllabfuhr: Nachdem die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst am 17. März gescheitert sind, suchte eine 26-köpfige Schlichtungskommission unter dem Vorsitz des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und dem früheren Bremer Staatsrats Hans-Henning Lühr (SPD) nach Lösungen.

„Angesichts der sehr weit auseinandergehenden Positionen der Tarifvertragsparteien war ein Ausgleich für beide Seiten herausfordernd“, erklärte Koch.

Der nun erarbeitete Vorschlag umfasst:

  • Mehr Gehalt: Für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte sollen die Einkommen zum 1. April 2025 um drei Prozent steigen – mindestens aber um 110 Euro im Monat. Gut ein Jahr später, am 1. Mai 2026, soll es dann nochmal 2,8 Prozent mehr geben. Gefordert hatten die Arbeitnehmer acht Prozent mehr Geld – mindestens aber 350 Euro mehr im Monat.

  • Höhere Zulagen: Die aktuellen Zulagen für Schichtarbeit sollen ab dem 1. Juli 2025 von 100 auf 200 Euro angehoben werden.

  • Höhere Sonderzahlungen: Ab dem Jahr 2026 sollen dann auch die Jahressonderzahlungen erhöht werden. Zudem sollen Beschäftigte außerhalb von Kliniken und Pflegeheimen die Möglichkeit bekommen, Teile der Jahressonderzahlung in freie Tage zu tauschen.

  • Mehr Urlaub: Einen weiteren Urlaubstag soll es ab dem Jahr 2027 geben. Gefordert hatten die Arbeitnehmer mindestens drei zusätzliche freie Tage im Jahr.

  • Mehr Arbeitszeit: Ab 2026 soll die Möglichkeit geschaffen werden, die Arbeitszeit freiwillig auf 42 Stunden die Woche zu erhöhen. Außerdem wurde empfohlen, die Regelungen zu Langzeitkonten, zur Gleitzeit und zur Arbeitszeit von Rettungsdiensten zu verbessern.

  • Noch bestehende Unterschiede bei den Arbeitsbedingungen in Ost- und Westdeutschland sollen angeglichen werden.

  • Laufzeit: Der neue Tarifvertrag soll 27 Monate laufen.

Unklar ist, ob der Kompromiss angenommen wird. Darüber sollen die Tarifpartner am 5. April nochmals verhandeln. Beide Parteien kündigten an, sich vorerst nicht zu dem Vorschlag äußern zu wollen.

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Veröffentlicht in Der 8. Tag von Alev Doğan.

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