Bundesregierung

Ost-CDU gegen Katherina Reiche

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 © dpa

Friedrich Merz will laut Bild am Sonntag eine Ostdeutsche zur Bundeswirtschaftsministerin machen – im Gespräch: Katherina Reiche. Aus der Ost-CDU kommt leiser, aber entschlossener Widerstand.

Kein Rückhalt vor Ort: Reiche war einst Bundestagsabgeordnete aus Brandenburg, lebt aber seit mehr als zehn Jahren nicht mehr dort und ist nicht mehr Mitglied der CDU Brandenburg, politisch nicht präsent. „Sie kennt die Lebensrealität hier nicht mehr“, wie The Pioneer aus ostdeutschen CDU-Kreisen erfuhr.

Symbol statt Substanz? Ostdeutsche CDU-Politiker warnen vor einem rein symbolischen Akt. Es brauche keine Biografie aus der Vergangenheit, sondern „politische Erdung in der Gegenwart“.

CDU-Politikerin Katherina Reiche, 2016 © dpa

AfD vor der Macht? Hinter der Personaldebatte steht eine tiefere Sorge: Die AfD könnte bald ihren ersten Ministerpräsidenten stellen – in einem ostdeutschen Bundesland. In Sachsen-Anhalt etwa läuft sich die Partei bereits warm. Die politische Lage sei „brandgefährlich“, sagen Insider.

2026 wird zum Testfall: In Sachsen-Anhalt steht die CDU vor einer entscheidenden Wahl. Noch ist unklar, ob Ministerpräsident Reiner Haseloff erneut antritt. Ein Nachfolger ohne Amtsbonus? „Hochriskant.“ Ein AfD-Sieg würde auch der Bundesregierung schaden, so das Argument.

Reiche nur eine von vielen: Die Diskussion steht exemplarisch für ein Dilemma der CDU: Wie gewinnt man Vertrauen im Osten zurück? Aus Parteikreisen heißt es: „Reiche ist eine Option – aber sicher nicht die überzeugendste.“