Weniger abgehoben, weniger pompös, an der Seite der Armen und der Ränder der Gesellschaft, so wollte er die Rolle der Kirche gestalten – und auch seine Beisetzung. Vieles in seinem Abschied gleicht seinem Leben, das als italienischer Geflüchteter in Argentinien begann und als Papst endete. Beerdigt werden wollte er, so sein Wunsch im vergangenen Jahr, als „Hirte und Jünger Christi“, nicht als „mächtiger Mann dieser Welt“.
Der Bruch beginnt beim Sarg: Die Trauerfeier für Papst Franziskus findet auf dem Petersplatz statt. Dort wird der am Vorabend verschlossene schlichte Holzsarg aufgestellt, auf ihm ein Kreuz und das Wappen des Papstes.
Ein letztes Bad in der Menge: Etwa 200.000 Menschen haben sich im Vatikan eingefunden. Sie weinen, trauern und verabschieden sich vom Oberhaupt der katholischen Kirche. Wegen des großen Andrangs wird das Requiem auf großen Bildschirmen auf der zum Vatikan führenden Via della Conciliazione übertragen.
Ganz vorne: Mindestens 50 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt sind ebenfalls nach Rom gereist, zudem Oberhäupter anderer Religionen, Vertreter verschiedenster internationaler Organisationen und mehrere Königspaare.
Staats- und Kirchenoberhäupter aus aller Welt betrauern Papst Franziskus © ImagoAus Deutschland sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz zugegen, nicht aber sein designierter Nachfolger Friedrich Merz. In den vordersten Reihen, diesen Platz hatte er verlangt, steht Donald Trump mit seiner Ehefrau Melania Trump – obwohl sich der US-Präsident und der Papst (wenn überhaupt) in gegenseitiger Abneigung verbunden waren.
„Papst zum Anfassen“: Franziskus galt als Menschenfreund. Statt wie üblich in die Grotte des Petersdoms führt ihn sein letzter Weg durch die Straßen Roms, begleitet von einem Trauerzug, in die Marienkirche Santa Maria Maggiore – seine Lieblingskirche, in der er bestattet werden möchte. Auf dem schlichten Grab in der Marienbasilika soll nur ein Wort stehen: „Franciscus“.