Korruption

René Benko: Signa-Gründer in Innsbruck festgenommen

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 © The Pioneer

Der einstige Immobilien-Tycoon René Benko ist laut der österreichischen Staatsanwaltschaft festgenommen worden. Kurz darauf sei Untersuchungshaft für den Gründer der insolventen Signa-Gruppe beantragt worden. Der Grund: Tatbegehungsgefahr und Verdunkelungsgefahr.

Vorgeworfen wird ihm konkret, im Zusammenhang mit der Pleite seines Firmenimperiums, der Signa-Gruppe, eigene Vermögenswerte verschleiert zu haben. Obendrein habe er das in einer Stiftung vorhandene Vermögen dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern entzogen, heißt es seitens der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).

Benko ist nach eigenen Angaben zahlungsunfähig – doch immer wieder erregten Berichte über seinen luxuriösen Lebensstil Aufsehen. Die Staatsanwaltschaft war ihm auf den Fersen: Seine Telefonate wurden überwacht, sein Nachrichtenverkehr wurde ausgewertet, und seine Geschäftspartner und Mitarbeiter wurden befragt.

Und tatsächlich: Benko soll den Gläubigern etwa wertvolle Schusswaffen und Uhren verheimlicht haben. So soll er eine Rechnung gefälscht haben, um drei wertvolle Schusswaffen vor dem Zugriff von Gläubigern, Insolvenzverwaltern und Behörden zu entziehen. Auch Uhren und andere Vermögenswerte seien verborgen oder ohne angemessene Bezahlung verkauft worden. Investoren seien mittels eines „Geldkarussells" im Rahmen einer Kapitalerhöhung getäuscht worden, teilt die österreichische Staatsanwaltschaft mit.

Alles über die Karriere von René Benko, von Anfang bis Ende, lesen Sie hier.

Die Forderungen an Benko belaufen sich laut seinem Insolvenzberater auf rund 2,4 Milliarden Euro. Er hatte mit seiner Signa-Gruppe ein großes Portfolio aufgebaut, zu dem etwa auch die Kaufhausgruppen KaDeWe und Galeria gehörten. Steigende Zinsen, Energiepreise und Baukosten brachten das verschachtelte Firmenkonstrukt jedoch zum Zusammenbruch.

Außerdem wird wegen mutmaßlichen Betrugs ermittelt: Dabei geht es um Corona-Hilfsgelder für das luxuriöse „Chalet N” im Skiort Lech am Arlberg. Es besteht der Verdacht, die Gelder könnten für andere Zwecke als die wirtschaftliche Unterstützung während der Pandemie missbraucht worden sein.

Nichts neues für Benko: Zuvor waren Ermittlungen wegen mutmaßlichen Kreditbetrugs und eines mutmaßlichen Bestechungsversuchs bekannt. Außerdem steht der ehemalige Galeria-Investor im Verdacht, Teile seines Vermögens unrechtmäßig beiseitegeschafft zu haben.