Früher war nicht alles besser, aber DER SPIEGEL schon. Seit dem Tod von Rudolf Augstein tut das Nachrichtenmagazin drei Dinge, die es vorher nicht getan hat:
1. DER SPIEGEL lässt über Jahre einem Märchenerzähler wie Claas Relotius freien Lauf, der als Reporter angestellt war und unter anderem erfundene Reportagen über schießwütige Trump-Anhänger lieferte und dafür intern und extern gefeiert wurde. Niemand wollte etwas merken. Im Abschlussbericht der Sonderuntersuchung heißt es:
© imagoWir haben uns von Relotius einwickeln lassen und in einem Ausmaß Fehler gemacht, das gemessen an den Maßstäben dieses Hauses unwürdig ist.
2. DER SPIEGEL lässt seine Redaktion seit Jahren von der Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) aushalten, die von 2019 bis 2021 mit einer Gesamtsumme von rund 2,3 Millionen Euro – das waren 760.000 Euro pro Jahr – den SPIEGEL finanzierte. Das Projekt „Globale Gesellschaft“ wurde mittlerweile zu den gleichen Millionenbeträgen bis Frühjahr 2025 verlängert. Vom Berichterstatter zum Aktivisten: Augstein würde sich im Grab umdrehen, angesichts dieses Verrats an der Unabhängigkeit.
3. DER SPIEGEL – der früher mit Burdas „Focus“ den Wettbewerb pflegte, aber keine Feindschaft – greift mittlerweile seine Wettbewerber an und versucht mit einer Mischung aus bösartigen Unterstellungen und falschen Fakten, diese zu beschädigen. Mehrfach wurde ThePioneer Opfer dieser Machenschaften. Unter dem fadenscheinigen Vorwand, man verteidige den „unabhängigen Journalismus“, findet Konkurrenzbekämpfung statt.
© Anne HufnaglVor allem die großartige Geschäftsentwicklung, die unser Bereich „pioneer experience“ unter Leitung von Michael Iseghohi genommen hat, wird diesmal angefeindet – und zwar zu 100 Prozent grundlos. 99 Fragen des SPIEGEL erreichten uns, auf die wir 99 Antworten geben.
Unser Ansatz heißt „Pioneer Experience” und ist so erfolgreich, dass wir ein zweites Medienschiff als schwimmendes Studio, als Event- und Konferenzort bauen lassen.
Was bedeutet „Pioneer Experience“?
© Anne HufnaglUnter Leitung von Michael Iseghohi, Mitglied der Geschäftsleitung, konzipiert und veranstaltet ein Team von Conceptern, Event-Experten und Tontechnikern unabhängig von der Redaktion anspruchsvolle Events auf dem Schiff, in deren Zentrum der Dialog mit Erkenntnisgewinn steht.
© Anne Hufnagl
Auch diese kommerziellen Aktivitäten folgen unserem Selbstverständnis, dass ein modernes Medienunternehmen dem Bürgertum, den Ingenieuren, Ökonomen und den Familienunternehmen Raum und Aufmerksamkeit einräumt. Auch sie können – gegen Bezahlung und ohne garantierte Berichterstattung – unser Medienschiff mit seinem First-Class-Caterer, seiner eigenen Band und der Medientechnik nutzen. Unsere Kunden lieben es.
Beispiel Vodafone: Mitten in der Pandemie haben verschiedene Musikbands auf Initiative von Vodafone live an Bord gespielt. Ohne Publikum. Aber im Live-Stream. Das „uncanceled concert“ war ein großer Erfolg.
© Anne Hufnagl
Beispiel Völkerverständigung: Anlässlich des 76. Jahrestages zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz veranstalteten The Pioneer und Respond in Music zwei einstündige Klassik-Konzerte auf dem Medienschiff The Pioneer One, die per Livestream frei zugänglich auf der Website von The Pioneer von über 10.000 Menschen verfolgt wurden. Ermöglicht durch die Deutsche Post DHL Group, Quirin Privatbank und der Dieter Fuchs Stiftung.
© Anne Hufnagl
Beispiel transatlantische Vereinigung: Auf Initiative des Präsidenten der Deutschen Atlantischen Gesellschaft, Christian Schmidt, tagten Experten für Außen- und Sicherheitspolitik an Bord. Als Stargast kam NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Für zwei Stunden öffneten wir diese bezahlte Konferenz für die internationalen Medien, die Stoltenberg ungefiltert befragen konnten. Alle namhaften Medien profitieren, auch der SPIEGEL.
© Anne Hufnagl
Den Verlierermedien – geprägt durch schwindende Auflage, schrumpfenden Anzeigenumsatz und eine ramponierte Reputation – passt unser Erfolg nicht. Mittlerweile sind 99 Fragen des SPIEGEL bei uns eingetroffen, alle offenbar in der Absicht, unser Geschäftsmodell und die dahinter stehende Idee zu diskreditieren. Wir dokumentieren im Folgenden das Schreiben des SPIEGEL und die Antwort unseres CEO Ingo Rieper.
Sehr geehrter Herr Latsch,
bevor wir Ihre zum Teil sehr tendenziösen Fragen im Detail beantworten (siehe unten), bedarf es einiger genereller Klarstellungen.
Unser Geschäftsmodell haben wir mehrfach transparent kommuniziert. Hiermit verlinke ich auf den Sondernewsletter vom 26.09.2020. Der Großteil unserer Einnahmen wird im Bereich B2C durch unsere Pioneer Memberships generiert. Als eines von wenigen Medienunternehmen in Deutschland haben wir täglich stark wachsende Abonnentenzahlen (Pioneers). Die Leserinnen und Hörer schätzen die Unabhängigkeit und die Qualität unseres Journalismus. Neben diesen Einnahmen gibt es ein weiteres Erlössegment, das Geschäft mit B2B Kunden (Pioneer Experience), das sich zurzeit u. a. aus dem Verchartern unseres Medienschiffes, der Pioneer One, zusammensetzt, auch Business to Society Projekte werden in diesem Segment umgesetzt. Weitere Erlösquellen in diesem Bereich, wie Corporate Publishing Produktionen und Großveranstaltung/Messen wie die MY WAY, werden folgen. Auch dieser Bereich entwickelt sich sehr gut und daher bauen wir ein zweites Medienschiff, die Pioneer Two (siehe Unternehmenskommunikation 2022).
Während der SPIEGEL einen großen Anteil seiner Erlöse aus Werbeeinnahmen generiert, lehnen wir Werbung in unseren journalistischen Angeboten ab. Wir schreiben, produzieren und senden unabhängig von politischem Einfluss und wirtschaftlichen Abhängigkeiten. Vermietungen unseres Schiffes und andere B2B-Einnahmen sind nicht Aufgabe der Redaktion, sondern der kaufmännischen Einheiten. Verantwortlich ist nicht der Chefredakteur, sondern unser Chief Commercial Officer und Mitglied der Geschäftsleitung, Michael Iseghohi. Für die inhaltliche Ausgestaltung der Veranstaltungen ist allein der Kunde verantwortlich. Eine Berichterstattung über Events oder eine anderweitige journalistische Befassung wird nie in Aussicht gestellt, erwartet oder gar vereinbart. Sie ist aber - und nur dann - möglich, wenn das Event oder ein anderes Thema von journalistischer Relevanz ist. Die Entscheidung darüber liegt allein bei der Chefredaktion und wird nach ausschließlich journalistischen Kriterien getroffen. Das werden Ihnen unsere Kunden bestätigen, die Sie in den letzten Tagen ja umfänglich kontaktiert haben.
Die Media Pioneer Publishing AG ist eines der am schnellsten wachsenden Medienunternehmen und das mit einem innovativen Geschäftsmodell unabhängig von Werbeeinnahmen. Wir werden dieses Jahr wie geplant Break Even erreichen, haben unterschiedliche Preise gewonnen, zuletzt in 2023 den Deutschen Podcast Preis.
Uns ist bewusst, dass diese Erfolge auch den Unwillen der Konkurrenz erregen können. Neid ist aber keine journalistische Kategorie - oder sollte es zumindest nicht sein.
Anfrage SPIEGEL - 11. August 2023:
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Steingart, sehr geehrter Herr Rieper,
laut Ihrer Eigenwerbung für den „Journalismus einer neuen Zeit“ gehören der Verzicht auf Werbung und Transparenz in Sachen Sponsoring/Vermarktung zu den Essentials Ihres Unternehmens „Media Pioneer Publishing AG“. Ausweislich dem SPIEGEL vorliegender Informationen hat Ihr „Patrouillenschiff der Demokratie“ (Pioneer One) im Frühjahr dieses Jahres jedoch sein Einsatzgebiet in Berliner Gewässern verlassen, ohne dass für Ihre Leser transparent wurde, warum dies geschah.
Einer uns vorliegenden internen Mitteilung zufolge, stand die „Pioneer One“ der Redaktion ab dem 25. April für gut sechs Wochen in der Hauptstadt nicht mehr zur Verfügung. Für die normalerweise dort tätigen Journalisten hieß dies, entweder im Homeoffice zu arbeiten oder in einem Ausweichquartier in Berlin. Das Schiff, so das Ergebnis unserer Recherchen, war in dieser Zeit zu Werbe- bzw. PR-Zwecken an die Commerzbank verchartert und fuhr via Mittelland- und Dortmund-Ems-Kanal in den Rhein, und von dort den Main aufwärts bis nach Frankfurt. Anschließend ging die Fahrt zu weiteren Commerzbank-Veranstaltungen nach Karlsruhe, Düsseldorf, Hamburg und Berlin, wo es erst ab dem 6. Juni wieder der Redaktion zu Verfügung stand.
1. Trifft dies zu?
2. Falls nicht, wie stellt sich der Sachverhalt aus Ihrer Sicht dar?
3. Falls ja, wie hoch war die Charterrate, die die Commerzbank für die „Pioneer One“ im genannten Zeitraum gezahlt hat?
4. Falls ja, ist die Commerzbank mit dem Wunsch, das Schiff zu chartern an Ihr Unternehmen herangetreten oder hat „The Pioneer“ die Commerzbank als Charterkunden geworben?
5. Falls ja, wer, wann und mit welchen Angeboten?
The Pioneer: Das trifft nicht zu. Richtig ist: In dem von Ihnen genannten Zeitraum war die Pioneer One als Veranstaltungsfläche an mehreren Tagen an die Commerzbank vermietet. Das Einsatzgebiet der Pioneer One sind regelmäßig die Wasserstraßen Deutschlands und nicht nur Berlins. Die Mitarbeiter der Gesellschaft arbeiten seit jeher flexibel in den komfortablen Büroräumlichkeiten in der Bleibtreustraße, auf dem Kurfürstendamm, auf dem Schiff oder im Homeoffice.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu Konditionen und Vertragsdetails unserer B2B-Geschäftsbeziehungen keine Auskünfte geben dürfen.
Wie auf unserer Website transparent dargestellt, hat The Pioneer keinen Einfluss auf die inhaltliche Ausgestaltung von Kundenveranstaltungen (Charter).
Für journalistische Zwecke wurde das Schiff im genannten Zeitraum offenbar nur einmal genutzt: Für ein Interview mit Innenministerin Nancy Faeser in Frankfurt. In einem internen Kalender Ihres Unternehmens firmiert die Tour auch nicht als Redaktionsreise, sondern folgerichtig als B2B-Event. Ihre Leser erfuhren davon jedoch nichts. Zwar ließ sich die Fahrt per GPS-Tracker auf der Pioneer-Webseite verfolgen. Ein Hinweis, dass es sich bei der Tour um eine PR-Reise für die Commerzbank handelt, war indes nicht zu finden.
6. Warum nicht?
7. Wie passt dies zu dem Versprechen ihres Chefredakteurs Michael Bröker, der nach Bekanntwerden der Sponsoren-Deals mit RWE und König-Pilsener im Jahre 2020 postuliert hatte: „Das muss transparent sein und wird von uns auch transparent gemacht. Punkt.“ ?
8. Was sagen Sie zu dem Vorwurf, die Redaktion habe das Schiff verlassen müssen, weil es an die Commerzbank verchartert war?
The Pioneer: Charter haben nichts mit unserer journalistischen Berichterstattung zu tun. Wie auf unserer Website transparent dargestellt, hat The Pioneer keinen Einfluss auf die inhaltliche Ausgestaltung von Kundenveranstaltungen (Charter).
Es handelt sich bei der Commerzbank nicht um einen Sponsor, sondern um einen Charterkunden. Der Kunde entscheidet, ob und wie er über das Event kommuniziert.
Die Mitarbeiter der Gesellschaft arbeiten seit jeher flexibel in den komfortablen Büroräumlichkeiten, auf dem Schiff oder im Homeoffice.
Außer einer Pressekonferenz in Frankfurt, auf der die Commerzbank am 10. Mai eine Studie zur Lage des Mittelstands in Deutschland vorstellte, waren alle anderen Termine auf der o.g. Tour unseren Recherchen zufolge Veranstaltungen mit und für Firmenkunden der Bank.
9. Trifft dies zu?
10. Falls nicht, wie stellt sich der Sachverhalt aus Ihrer Sicht dar?
The Pioneer: Bei Charter Veranstaltungen ist The Pioneer nicht in die inhaltliche Ausgestaltung der Veranstaltungen involviert.
In einem Pioneer-Newsletter im Herbst 2020 waren mögliche Charter-Geschäfte noch als „Business-to-Society“-Ansatz beschrieben worden, bei dem es „nie um Werbung oder PR“ gehen dürfe. Etwaige Charter-Kunden müssten, wie es hieß, schon eine „kreative Idee“ für Veranstaltungen auf dem Schiff mitbringen. Zulässig seien „Event-Kooperationen“ nur, wenn sie „zu einem gesellschaftlichen Mehrwert oder Erkenntnisgewinn“ beitragen würden.
11. Worin bestanden der gesellschaftliche Mehrwert und der gesellschaftliche Erkenntnisgewinn der Commerzbank-Firmenkunden-Veranstaltungen auf der o.g. Reise?
12. Trifft es zu, dass der Vertrag mit der Firmenkundenabteilung der Commerzbank geschlossen wurde?
13. Falls ja, wann, wer hat ihn seitens der „Meedia Pioneer Publishing AG“ unterzeichnet?
14. Hat die „Media Pioneer Publishing AG“ in diesem Zusammenhang weitere Dienstleistungen für die Commerzbank erbracht?
15. Falls ja, welche und zu welchem Preis?
The Pioneer: In besagtem Newsletter vom 26.09.2020 steht ausdrücklich, dass wir bei Event Kooperationen auf dem Medienschiff "den Schwerpunkt (...) auf den “Business to Society”-Ansatz (setzen)." Selbstverständlich gab und gibt es daneben ein B2B Charter-Geschäft. Wir verweisen auf unsere diversen Unternehmenskommunikationen dazu.
Üblicherweise umfassen unsere Charter die folgenden Bestandteile: Nutzung und Betrieb des Schiffes, Eventplanung, Konzeption und Durchführung, Catering und zusätzliche Services (z. B. Übernachtung), Anmietung von Medientechnik / Mobiliar und technische Produktionsleistung sowie Produktionsleistung Dritter (z. B. Fotografin). In keinem Fall ist eine journalistische Befassung ein Teil der “Dienstleistung” - und das wissen Sie auch.
Zu Fragen 12, 13 und 15: Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu Details einzelner Kundenbeziehungen keine Auskünfte geben dürfen.
Nach unseren Recherchen standen zwischen Juni 2020 und Oktober 2023 mindestens 33 Charterkunden im Buchungskalender der „Pioneer One“. Darunter Amazon, Cap Gemini, 468 Capital, Doctolib, Evonik, Lufthansa, die Privatbank Merck Finck, Philips, die PMA Finanz- und Versicherungsmakler, die Signal-Iduna-Versicherung, Uber sowie das Executive-Search-Unternehmen Egon Zehnder.
16. Trifft dies zu?
17. Falls nicht, wie stellt sich der Sachverhalt aus Ihrer Sicht dar?
18. Falls ja, zu welchen Zwecken haben diese und die restlichen der 33 Unternehmen das Schiff gechartert?
19. Wie hoch war in den genannten Fällen die Charterrate, wie hoch waren die Gesamteinnahmen aus den genannten Chartergeschäften?
20. Hat die Media Pioneer Publishing AG, neben dem reinen Chartergeschäft, weitere Dienstleistungen für die Charterkunden erbracht?
21. Falls ja, welche und zu welchem Preis?
22. Sind die Charterkunden von sich aus mit dem Wunsch, das Schiff zu chartern an Ihr Unternehmen herangetreten oder wurden sie von Ihrem Unternehmen als Kunden geworben?
23. Falls ja, von wem, wann und mit welchen Angeboten?
24. Worin bestanden bei den Veranstaltungen der Charterkunden der in einem Newsletter 2020 geforderte gesellschaftliche Mehrwert und der gesellschaftliche Erkenntnisgewinn?
The Pioneer: Das trifft nicht zu; Ihre Auflistung ist fehlerhaft. Wir dürfen allerdings (siehe oben) keine detaillierte Auskunft zu bestehenden oder auch nicht bestehenden B2B-Kunden geben. Beispiele können Sie unserer Website entnehmen.
Die Erlöse aus dem Charter Business liegen bei ca. ⅕ der Gesamterlöse. Die wichtigste Erlössäule sind und bleiben die Subscriptions unserer Pioneers.
Zu Frage 24: Siehe oben zum B2B-Geschäft.
Nach einer dem SPIEGEL vorliegenden internen Einschätzung Ihres Unternehmens soll jeder der 25 Charterkunden im Jahr 2021 im Durchschnitt rund 44 000 Euro gezahlt haben.
25. Trifft dies zu?
26. Falls nicht, wie hoch waren die tatsächlichen Zahlungen der Charterkunden im Jahr 2021, wie hoch im Jahr 2022?
27. Falls ja, welche Leistungen hat die „Media Pioneer Publishing AG“ für diesen (oder ggfs. einen anderen) Preis erbracht?
The Pioneer: Das trifft nicht zu; zu den genauen Zahlungen unserer B2B-Kunden dürfen wir keine Angaben machen.
Vergleichbare Schiffe sind, laut uns vorliegenden Angeboten, in Berlin schon für 5000 Euro pro Tag zu chartern.
28. Womit rechtfertigt Ihr Unternehmen die um ein vielfaches höhere Charterrate von durchschnittlich 44 000 Euro pro Kunde?
The Pioneer: Es gibt kein vergleichbares Schiff auf dem Markt. Unser Angebot ist mit einer einfachen Ausflugsfahrt durch die Berliner Kanäle nicht vergleichbar. Es handelt sich bei der Pioneer One um ein einzigartiges schwimmendes, fernsehtaugliches Medienschiff. Das singuläre Angebot beeinflusst die Nachfrage.
Neben den genannten Unternehmen haben, unseren Recherchen zufolge, auch Lobby-Verbände die „Pioneer One“ gechartert. Etwa die „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft“ am 07. Juli 2023 oder die „Gesellschaft für Sicherheitspolitik“ am 16. Oktober 2021 sowie am 1. Oktober 2022. Die „Stiftung Familienunternehmen“ war laut Buchungskalender dreimal als Charterkunde vertreten: Am 14. Mai 2020, am 2. Juli 2022 und am 17. Juni 2023.
29. Trifft dies zu?
30. Falls nicht, wie stellt sich der Sachverhalt aus Sicht Ihres Unternehmens dar?
31. Falls ja, wie hoch waren die von den genannten Verbänden und Gesellschaften gezahlten Charterraten
32. Welche Leistungen hat die Media Pioneer Publishing AG für den gezahlten Preis erbracht?
33. Sind die Charterkunden von sich aus mit dem Wunsch, das Schiff zu chartern an Ihr Unternehmen herangetreten oder wurden sie von der „Media Pioneer Publishing AG“ als Kunden geworben?
34. Falls ja, von wem, wann und mit welchen Angeboten?
35. Wie passt die Vermietung des Schiffes an die genannten Organisationen zu den Beteuerungen Ihres Unternehmens, sich von einer solchen Klientel fernzuhalten, weil der „wachsende Einfluss von Lobbygruppen dem Journalismus nicht gutgetan hat“ ?
36. Was sagen Sie zu dem Vorwurf, das Chartergeschäft mit Unternehmen sei – mit Blick auf die Risiken für die journalistische Unabhängigkeit – dem Geschäft mit Werbeanzeigen gleichzusetzen bzw. – angesichts mangelnder Transparenz – sogar problematischer als die offene Präsenz von Werbeanzeigen?
The Pioneer: Das trifft nicht zu; Ihre Auflistung ist fehlerhaft. Wir dürfen keine detaillierte Auskunft zu bestehenden oder auch nicht bestehenden B2B-Kunden geben. Beispiele können Sie unserer Website entnehmen.
Natürlich ist es auch Vereinen und Verbänden möglich, die Pioneer One als Veranstaltungsort zu mieten. Die inhaltliche Ausgestaltung des Events liegt beim Kunden.
Zu Frage 36: Siehe oben Eingangsstatement. Und zudem wird Ihre Recherche ergeben, dass wir keine Unterscheidung in der journalistischen Behandlung vornehmen. Selbstverständlich wird mit B2B-Kunden genauso kritisch wie mit jedem anderen Unternehmen umgegangen. Es besteht uneingeschränkte journalistische Unabhängigkeit. Das entspricht dem Kern der Marke The Pioneer. Siehe zudem oben Eingangsstatement.
Zwei Monate nach dem Ende der Pioneer-One-Commerzbank-Tournee begrüßte Herr Steingart in seinem Podcast den für Firmenkunden zuständigen Commerzbank-Vorstand Michael Kotzbauer. Der hatte bereits am 10. Mai auf der Pressekonferenz an Bord der „Pioneer One“ die Mittelstandsstudie der Bank vorgestellt, die nun im Juli im Gespräch mit Herrn Steingart erneut thematisiert wurde.
37. Was sagen Sie zu dem Vorwurf, dass es sich bei dem Gespräch mit Herrn Steingart um eine Art nachträgliches Dankeschön für ein lukratives Chartergeschäft gehandelt haben könnte?
The Pioneer: Nein, das war kein nachträgliches Dankeschön. Das ist ein haltloser Vorwurf. Es gibt eine strikte personelle Trennung in den Verantwortlichkeiten für den B2B-Bereich (Leitung Michael Iseghohi, Chief Commercial Officer) und der Redaktion (Leitung Michael Bröcker, Chefredakteur).
Die Themensetzung im Podcast erfolgt in der täglich stattfindenden Redaktionssitzung der Podcast Redaktion allein anhand von journalistischen Kriterien.
Es besteht keine Gefahr einer Beeinträchtigung der redaktionellen Unabhängigkeit; auch der SPIEGEL würde es nicht akzeptieren, wenn wir einen Zusammenhang zwischen den Anzeigenerlösen aus den Budgets der Dax-Konzerne und den SPIEGEL-Interviews mit den Dax-CEOs konstruieren würden. Womöglich gilt auch für Sie: Das Brett vorm eigenen Kopf sieht man oft nicht.
Ein ähnlicher Eindruck liegt auch im Fall des Unternehmens „Doctolib“ nahe. Der Medizin-Dienstleister hatte die „Pioneer One“ laut Kalendereintrag am 28. Juni 2022 gechartert.
38. Trifft dies zu?
39. Falls nicht, wie stellt sich der Sachverhalt aus Sicht Ihres Unternehmens dar?
40. Falls ja, wie hoch war die von „Doctolib“ bezahlte Charterrate?
41. Welcher Art und für welches Publikum war die Veranstaltung, die „Doctolib“ auf der „Pioneer One“ durchgeführt hat?
The Pioneer: Wir dürfen keine detaillierte Auskunft zu bestehenden oder auch nicht bestehenden B2B-Kunden geben. Hier gilt das oben Gesagte. Die Unterstellung, dass jeder B2B-Kunde in korrumpierender Absicht unser Schiff betritt, ist infam.
Einen Monat später konnte Doctolib-Deutschlandchef Nicolay Kolev seine Firma im „Pioneer TechBriefing“ präsentieren.
42. Was sagen Sie zu dem Vorwurf, dass auch in diesem Fall der Verdacht nahe liegt, die journalistische Präsentation des Unternehmens sei eine Art redaktionelle Gegenleistung für die Schiffscharter gewesen?
The Pioneer: Dies trifft nicht zu. Der Vorwurf ist haltlos, die redaktionelle Hoheit liegt ausschließlich bei der Chefredaktion.
Auch im Zusammenhang mit der „Stiftung Familienunternehmen“, die laut Buchungskalender die „Pioneer One“ mehrfach gechartert hat, gibt es Formen der Kooperation, die den Anschein eines Zusammenhangs zwischen Chartergeschäft und journalistischer Begleitung durch die Pioneer-Redaktion erwecken. So fungiert der Vorstand und Geschäftsführer der Stiftung Peter Kirchdörfer auch als „Pioneer-Expert“ für Steuerfragen und Familienunternehmen. Nach uns vorliegenden Informationen muss man sich, um die Position eines „Expert“ bei der Redaktion bewerben. Wer angenommen wird, darf gelegentlich Beiträge veröffentlichen, für die er weitgehend allein verantwortlich ist.
43. Trifft dies zu?
44. Falls nicht, wie stellt sich der Sachverhalt aus Sicht Ihres Unternehmens dar?
45. Falls ja, wann und bei wem hat sich Herr Kirchdörfer als „Pioneer-Expert“ beworben?
46. Wer bzw. welches Gremium hat entschieden Herrn Kirchdörfer als „Pioneer Expert“ zu verpflichten?
47. Erhält Herr Kirchdörfer für seine Tätigkeit von der „Media Pioneer Publishing AG“ ein Honorar oder vergleichbare Zuwendungen?
48. Falls ja, in welcher Höhe?
49. Falls nicht, warum nicht?
50. Was sagen Sie zu dem Vorwurf, dass Herr Kirchdörfer mit seinen Beiträgen auf Ihrer Homepage Lobbyarbeit für die Interessen von Familienunternehmen betreibt?
The Pioneer: Dies trifft nicht zu. Ein Zusammenhang zwischen Charter und redaktioneller Veröffentlichung besteht nicht.
Wir sind gemäß unserem Grundsatz "Wahrheit gibt es nur zu zweien" davon überzeugt, dass die Stimmen externer Experten zum Erkenntnisgewinn beitragen. Kein Journalist kann alle fachlichen Finessen eines jeden Themas kennen. Deshalb geben wir ausgewiesenen Experten mit unterschiedlichsten Hintergründen die Möglichkeit, auf ThePioneer.de publizistisch tätig zu sein.
Die Entscheidung darüber, welche Experten publiziert werden, sowie die Freigabe der Texte liegen allein bei der Chefredaktion. Wir sind stolz auf unsere Pioneer-Experts.
Zu den Details der publizistischen Tätigkeit von Herrn Kirchdörfer dürfen wir keine Auskunft geben.
Auch in Beiträgen der „Pioneer“-Redaktion ist uns eine problematisch erscheinende Nähe zu Themen im Umfeld der Stiftung Familienunternehmen aufgefallen. So beschäftigte sich Herr Steingart im Oktober 2020 in seinem Morning-Briefing mit einer Studie, die die Stiftung Familienunternehmen in Auftrag gegeben hatte. Der Studie zufolge waren die Steuern für Unternehmer zu stark gestiegen, wie Stiftungs-Geschäftsführer Stefan Heidbreder kommentieren durfte. Im Juli 2021 thematisierte die Redaktion eine Stiftungs-Studie zum Thema Vermögenssteuer. Fazit Steingart: Eine Vermögenssteuer wäre ein Übel. Zwei Wochen später war erneut eine Studie der Stiftung Thema der „Pioneer“-Berichterstattung. Weitere Stiftungs-Studien folgten. Eine im Juli 2022, eine im Januar 2023 zum Standort Deutschland. Die Januar-Umfrage war im Juli erneut Thema, ergänzt mit einem langen Kirchdörfer-Interview zur Lage der Familienunternehmen.
51. Was sagen Sie zu dem Vorwurf, die Pioneer-Redaktion begleite die Stiftung Familienunternehmen und ihre Arbeit in einer Art, die den Eindruck erweckt, sie sei die Pressestelle der Stiftung oder stehe dieser in einer journalistisch inakzeptablen Weise nahe?
The Pioneer: Der Vorwurf ist haltlos. In den Pioneer-Berichterstattungen wird das Thema Mittelstand und Unternehmertum immer wieder unter Verwendung vielfältiger Quellen aufgegriffen.
Nach uns vorliegenden Informationen plant die „Media Pioneer Publishing AG“ für Herbst mit „My Way“ einen „Strategiegipfel der Familienunternehmen“ für den Einzeltickets ab 1000 Euro erworben werden können. Zu den Sponsoren der Veranstaltung gehört auch die Stiftung Familienunternehmen und Politik – der Lobby-Ableger der Stiftung Familienunternehmen, als dessen Vorstand „Pioneer-Expert“ Kirchdörfer firmiert.
52. Mit welchem Betrag und/oder welchen Sachleistungen sponsert die Stiftung Familienunternehmen und Politik die o.g. Veranstaltung?
53. Ist die Stiftung Familienunternehmen und Politik in die Vorbereitung und Durchführung der o.g. Veranstaltung eingebunden?
54. Falls ja, wie und mit welchen Personen?
55. Was sagen Sie zu dem auch in diesem Zusammenhang nahe liegenden Verdacht einer journalistisch fragwürdigen Verquickung von Geschäftsinteressen und Berichterstattung im Zusammenhang mit der Stiftung Familienunternehmen und deren Lobby-Ableger?
The Pioneer: Die Stiftung der Familienunternehmen und Politik ist kein Sponsor der My Way.
Auf der My Way Partnerseite können Sie entnehmen, dass die Stiftung Familienunternehmen ein sogenannter Supporting Partner ist (unter anderem auch: FamilienUnternehmerTUM; Die Deutsche Wirtschaft; New Mittelstand).
Stefan Heidbreder ist Teil des Advisory Boards, darüber hinaus umfasst die Kooperation keine weiteren Bestandteile. Insbesondere keine monetäre Komponente. Wir schätzen die Expertise von Stefan Heidbreder sehr.
Uns liegen Informationen vor, wonach sich Pioneer-Mitarbeiter im Oktober 2022 zu einem Workshop auf der Nordseeinsel Pellworm getroffen haben. In einem „Wrap-Up“ des Treffens heißt es: „Wir wollen das Wochenende von nun an auch für B2B Kunden vermehrt öffnen. Um eine Monetarisierung mit Fokus auf Freitag, Samstag sowie Sonntag zu fördern, werden hierfür in den kommenden Wochen spezielle Pakete für Unternehmen geschnürt.“
56. Bedeutet dies, dass sich die „Media Pioneer Publishing AG“ mit von ihr entwickelten Ideen bei potenziellen Kunden bewirbt?
57. Falls ja, wie erklären Sie den Widerspruch zu den einst postulierten „Business to Society“-Ideen, an die Sie die Charter-Geschäfte angeblich binden wollten?
The Pioneer: Natürlich vermarkten wir das Charter-Angebot. Unter folgendem Link wird der Umfang der Charterveranstaltungen beschrieben. Wir erwägen, das Schiff auch am Wochenende zu verchartern, auch wenn dies bislang noch nicht umgesetzt ist. Die inhaltliche Verantwortung für die Veranstaltungen liegt beim Kunden.
Uns liegt eine weitere Liste Ihres Unternehmens vor, auf der die Privatbank Quirin, die Telekom, DHL, Boston Consulting, die R+V Versicherung und die Lobby-Organisation Bundesverband Paket- und Expresslogistik als Kunden gelistet sind.
58. Welche Leistungen erbringt die „Media Pioneer Publishing AG“ für die genannten Unternehmen?
59. Wie hoch sind die Einnahmen aus diesen Geschäften insgesamt, wie hoch die Einnahmen von den genannten Unternehmen im Einzelnen?
The Pioneer: Ihre Auflistung ist fehlerhaft. Wir können (siehe oben) keine detaillierte Auskunft zu bestehenden oder auch nicht bestehenden B2B-Kunden geben.
Auf der Pioneer-Homepage werden das Catering-Unternehmen „Wild und Wiese“ und das Berliner „Waldorf Astoria“ als Partner genannt?
60. Welcher Art ist die Geschäftsbeziehung Ihres Unternehmens mit den genannten Firmen?
61. Stellen sie ihre Produkte und Dienstleistungen Ihrem Unternehmen kostenlos bzw. zu ermäßigten Preisen zur Verfügung?
62. Falls ja, zu welchen Konditionen, für welche Gegenleistung?
63. Falls nicht, wie stellt sich der Sachverhalt aus Ihrer Sicht dar?
64. Welcher Art ist die Geschäftsbeziehung zum Getränke-Hersteller „Proviant“, dessen Schorlen an Bord der „Pioneer One“ kostenlos zur Verfügung standen? Hat Ihr Unternehmen für die Getränke bezahlt oder stellte „Proviant“ sie unentgeltlich zur Verfügung?
65. Falls ja, für welche Gegenleistung?
The Pioneer: Wild und Wiese ist unser langjähriger und erstklassiger Catering-Partner für die Bewirtung an Bord der Pioneer One, der Teil unserer Pioneer-Experience ist. Zwischen Waldorf Astoria und The Pioneer gibt es keinen Leistungsaustausch. Proviant ist ein Getränkehersteller, dessen Getränke wir zu marktüblichen Preisen über einen Lieferanten beziehen.
In internen Präsentationen Ihres Unternehmens taucht auch eine Erlössäule „Sonstiges“ auf, die 2022 mit Einnahmen in Höhe von 350 000 Euro angesetzt war. Dabei soll es um die Produktion hochwertiger Podcasts gehen. Auf der Liste findet sich, neben dem Fahrdienst Uber auch die Privatbank Hauck & Aufhäuser.
66. Trifft dies zu?
67. Falls nicht, wie stellt sich der Sachverhalt aus Ihrer Sicht dar?
68. Falls ja, wie viele Podcasts hat die „Media Pioneer Publishing AG“ für welche Unternehmen zu welchen Preisen bislang produziert?
69. Wurden in diesem Geschäftsbereich weitere Dienstleistungen von Ihrem Unternehmen erbracht?
70. Falls ja, welche und für wen?
71. Was sagen Sie zu dem Verdacht, dass derartige Dienstleistungen eine Gefahr für die Unabhängigkeit der Berichterstattung der Pioneer-Redaktion über die entsprechenden Kunden sein können?
The Pioneer: Dies trifft nicht zu. Es handelt sich bei den sonstigen Erlösen im Wesentlichen um Syndizierung unserer Inhalte. So erschienen unsere Inhalte im Bloomberg Terminal bei Focus oder 1&1.
Zu Frage 71: Siehe Eingangsstatement.
Last but not least haben wir noch einige Fragen im Zusammenhang mit der auf der Pioneer-Homepage zu lesenden Behauptung, die „Pioneer One“ werde zu „100 Prozent elektrisch betrieben“. Unseren Informationen zufolge hat das Schiff einen Hybridmotor, also ein Dieselaggregat mit einem Stromgenerator. Bei Beobachtungen vor Ort haben wir festgestellt, dass der Dieselmotor bei Rückwärtsfahrten und Wendmanövern im Westhafen und auf der Spree hörbar in Betrieb ist.
72. Trifft dies zu?
73. Falls ja, wie erklären Sie den Widerspruch zu der Behauptung, das Schiff werde zu „100 Prozent elektrisch betrieben“?
74. Wo lädt die „Pioneer One“ ihre Batterien nachts, wo am Tage?
75. Wie lange dauert es, bis leere Batterien wieder vollständig aufgeladen sind?
76. Wie oft müssen die Batterien mangels Landstromversorgung über den Dieselmotor aufgeladen werden – pro Tag, pro Monat, pro Jahr?
77. Wie hoch ist der monatliche Dieselverbrauch der „Pioneer One“ am Einsatzort Berlin, wie hoch war der Jahresverbrauch 2022? (Angaben bitte in Liter)
The Pioneer: Das trifft nicht zu, bei Rückwärtsfahrten und Wendemanövern entstehen Ruder- und Propellergeräusche. Das Schiff fährt täglich auf seiner Patrouillenfahrt rein elektrisch. Das Schiff verfügt über Generatoren, die aber nicht das Schiff antreiben, sondern die Batterien aufladen können, wenn eine Ladestation nicht verfügbar ist. Zudem haben die Generatoren einen Sicherheitsaspekt.
Nach Angaben des Herstellers sind die Batterien des Schiffs nach vier Stunden leer. Auf der Pioneer-Homepage heißt es, die Batterien lieferten „bis zu acht Stunden“ Strom.
78. Wie erklären Sie diesen Widerspruch?
79. Wurde die „Pioneer One“ auf der sechswöchigen Commerzbank-Charter-Tour von Berlin nach Frankfurt, Karlsruhe, Düsseldorf, Hamburg und zurück nach Berlin zu „100 Prozent elektrisch betrieben“?
80. Falls ja, wo wurden die Batterien via Landstromversorgung aufgeladen? Bitte listen Sie die Versorgungsstationen bzw. Häfen einzeln auf.
81. Falls nicht, wie viele Betriebsstunden war der Dieselmotor auf dieser Fahrt im Einsatz?
82. Wieviel Liter Diesel hat das Schiff auf dieser Reise verbraucht – pro Tag, pro Woche, insgesamt?
The Pioneer: Das Medienschiff ist ein Wunder der Technik. Der Hersteller garantiert vier Stunden, tatsächlich leisten die Batterien deutlich mehr. In der Praxis bis zu acht Stunden.
Ausweitung Anfrage SPIEGEL - 15. August 2023 nach Erbittung einer 24-stündigen Fristverlängerung:
83. Nach unseren Informationen wurde die Pioneer One im Laufe der vergangenen Jahre zusehends oft verchartert und für geschäftliche Events vermietet. Dies führte dazu, dass die Redaktion immer häufiger nicht auf dem Schiff arbeiten konnte, sondern in die Büros in der Berliner Bleibtreustraße ausweichen musste.
84. Trifft das zu. Wenn nicht: was dann?
85. Ist es korrekt, dass in der Bleibtreustraße nicht für alle Mitglieder der Redaktion Arbeitsplätze vorgehalten wurden oder werden?
86. Ist es korrekt, dass es des Öfteren vorkam, dass Teile der Redaktion in ein nahes Café zum Arbeiten ausweichen mussten?
87. Trifft die Darstellung zu, dass Herr Steingart in diesem Café üblicherweise die Rechnung für den Konsum seiner Mitarbeiter übernahm?
The Pioneer: Die Mitarbeiter der Gesellschaft arbeiten seit jeher flexibel in den komfortablen Büroräumlichkeiten, auf dem Schiff oder im Homeoffice. The Pioneer ist ein schnell wachsendes und dynamisches Medienunternehmen, anders als die meisten Konkurrenten, die sich mit Stellenstreichungen beschäftigen. Ab Januar verdoppeln wir daher die Arbeitsfläche durch den Umzug in ein neues Büro. Zudem haben wir ab Mitte 2024 ein zweites Medienschiff in der Flotte.
The Pioneer liegt das Arbeitsumfeld seiner Mitarbeiter am Herzen. Für die hohe Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter spricht die geringe Fluktuationsrate.
Nach unseren Informationen wurde die Schiffscharter an Evonik (28.9.21) von Pioneer-Chefredakteur Michael Bröcker angebahnt bzw. die Pioneer One dem Unternehmen durch ihn als Eventlocation vorgeschlagen.
88. Trifft das zu?
89. Ist es korrekt, dass Herr Bröcker auf der Veranstaltung den Gästen von Evonik im Rahmen einer Diskussions- und Gesprächsrunde zur Verfügung stand?
The Pioneer: Es trifft nicht zu, dass Michael Bröcker Kundenbeziehungen angebahnt hat.
The Pioneer: Nein. Michael Bröcker war nicht Teil der Diskussions- und Gesprächsrunde, er hat lediglich kurz die journalistische Mission von Media Pioneer präsentiert.
Nach unseren Informationen hat BASF die „Pioneer One“ ab dem 11.9.21 für einen oder mehrere Tage gechartert und auch genutzt.
90. Trifft das zu? Falls nicht: Was dann?
91. Für welchen Zeitraum genau hat BASF das Schiff gechartert?
92. Wofür hat die BASF das Schiff genutzt?
The Pioneer: Dies trifft nicht zu.
Nach unseren Informationen hat die BASF einen sechsstelligen Betrag für die Charter bezahlt.
93. Trifft das zu? Falls nicht: Wie hoch war die Zahlung dann?
94. Wurde BASF von Herrn Steingart bzw. Pioneer auf die Möglichkeit der Schiffscharter aufmerksam gemacht? Wenn nicht: wie kam das Unternehmen dann darauf?
The Pioneer: Dies trifft nicht zu.
Am 13.9.21 interviewte Herr Steingart BASF-CEO Brudermüller auf dem Schiff.
95. Trifft das zu?
96. Gab oder gibt es einen Zusammenhang zwischen Schiffscharter und dem Interview?
97. Wurde BASF im Gegenzug journalistische Präsenz in einem der Medienangebote von Pioneer versprochen?
98. Was sagen sie zu dem Eindruck, dass sie sich BASF journalistische Präsenz oder Einfluss erhoffte?
99. Was sagen Sie zu der These, dass ein Chartertermin von BASF der Grund war, dass das Schiff im September 2021 in Ludwigshafen lag, die Deutschland-Expedition 2021 deshalb in Ludwigshafen begann und es sich daher in Wahrheit um die journalistisch begleitete Rückreise von einem Chartertermin von BASF handelte? Falls Sie dem Eindruck widersprechen: Warum startete die Reise ausgerechnet am BASF-Standort in Ludwigshafen?
The Pioneer: Das trifft zu. Zum Auftakt unserer Deutschlandtour im Rahmen der Bundestagswahl 2021 haben wir in Ludwigshafen Martin Brudermüller auf der Pioneer One interviewt.
Die Fragen 96, 97, 98 und 99 sind haltlos, die unterstellten Fakten sind falsch. Herr Brudermüller war ein Gast der Redaktion. Wir schätzen ihn sehr.
Ich hoffe, unsere Antworten haben Ihnen Erkenntnisgewinn gebracht. Bei weiteren Rückfragen wenden Sie sich bitte gern an mich oder besuchen Sie uns auf der PioneerOne. Das Motto Rudolf Augsteins – „Sagen, was ist” – möge Sie bei Ihrer weiteren Arbeit leiten.