Die Bemühungen um ein bundesweit gültiges Semesterticket sind einen weiteren Schritt vorangekommen - im Gespräch ist nun ein Angebot zum Preis von 29,40 Euro monatlich, 176,40 Euro pro Semester. Das geht aus einer Beschlussvorlage für den Koordinierungsrat des Deutschlandtickets hervor, die unserer Redaktion vorliegt.
„Dieses Angebot besteht möglichst ab dem Wintersemester 2023/2024 und löst das übergangsweise mögliche Upgrade zum Deutschlandticket spätestens mit Ablauf des Sommersemesters 2024 ab“, heißt es in dem Papier. Geplant ist demnach ein so genanntes Vollsolidarmodell.
In dem Koordinierungsrat sind die Bundesregierung, die Länder, die kommunalen Spitzenverbände sowie Verkehrsunternehmen vertreten. Laut Vorlage wird für das Semesterticket-Modell zum Preis von 29,40 Euro die Zustimmung des Bundes in dem Gremium benötigt.
Der Preis entspricht 60 Prozent des Ausgabepreises des Deutschlandtickets. Sollte dieses teurer werden, würde auch der Preis des Semestertickets entsprechend steigen.
Das bundesweite Semesterticket wäre - soweit vor Ort vereinbart - obligatorisch für alle Studierenden der jeweiligen Hochschulen.
Den Angaben zufolge wäre das Modell „im Ergebnis aufkommensneutral gegenüber den bisherigen Semesterticket-Einnahmen vor Einführung des Deutschlandtickets“. Ohne ein bundesweit gültiges Semesterticket seien „erhebliche Mindereinnahmen und damit ein höherer Kostenbeitrag für Bund und Länder zu erwarten“.
Anders als das Deutschlandticket wäre das Angebot für Studierende nicht monatlich kündbar.
In dem Papier wird argumentiert, das bisherige Preisniveau lokaler Semestertickets werde „aufgrund des geringeren Mehrwerts gegenüber dem Deutschlandticket mit bundesweiter Gültigkeit nicht mehr akzeptiert“. Es seine „massive Einbrüche“ bei den Nutzerzahlen zu erwarten.
In dem Papier wird allerdings noch eine Alternative skizziert. Jedem Land bleibe freigestellt, den Studierenden den - freiwilligen - Kauf eines vergünstigten Deutschlandtickets zu ermöglichen und den Differenzbetrag voll auszugleichen.