An der Börse

Volkswagen: Gewinneinbruch um 31 Prozent

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Schlechte Nachrichten von Volkswagen: Das operative Ergebnis sank im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro, während der Umsatz leicht um knapp ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro zulegte. Nach Steuern blieb ein um 31 Prozent gesunkener Gewinn von 12,4 Milliarden Euro.

Weniger verkaufte Autos, ein schwaches China-Geschäft und hohe Sanierungskosten belasteten das Ergebnis. Geopolitische Spannungen und Handelsrestriktionen verschärfen die Lage.

Der weltweite Autoabsatz des Dax-Konzerns fiel um 3,5 Prozent auf neun Millionen Fahrzeuge – im wichtigen chinesischen Markt waren es sogar 9,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Nur noch 2,9 Millionen Autos konnte VW in der Volksrepublik verkaufen.

Die Spielräume für Investitionen nehmen ab: Der Netto-Cashflow sank um 53 Prozent. VW-CEO Oliver Blume sagte, was man angesichts deprimierender Zahlen so sagt:

Wir arbeiten konsequent daran, unsere Kostenstrukturen zu optimieren und unsere finanzielle Robustheit weiter zu stärken.

Oliver Blume bei der Vorstellung der Konzernzahlen in Wolfsburg. © DPA

Der Vorstandsvorsitzende konnte zumindest auch seine Vergütung optimieren und stärken: Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht, ist das Gehalt von Blume um rund 6,5 Prozent gestiegen – von 9,71 Millionen Euro auf 10,35 Millionen Euro.

Die Gründe dafür sind höhere Langzeitboni – die sich auf das Abschneiden von VW am Aktienmarkt beziehen –, ein höheres Fixgehalt bei Porsche und höhere Versorgungsaufwendungen.

Aber: Blume und sein Vorstandsteam wollen für die Geschäftsjahre 2025 und 2026 auf elf Prozent ihrer Bezüge, Boni eingerechnet, verzichten.

Und auch die Anleger müssen leiden, nur stärker. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Dividende von 6,30 Euro je Stammaktie und 6,36 Euro je Vorzugsaktie vor – 30 Prozent weniger als im Vorjahr.

Investitionen in Europa werden gekürzt: 165 Milliarden Euro sind für 2025 bis 2029 geplant – 15 Milliarden Euro weniger als in der vorherigen Fünfjahresperiode, sagte VW-Finanzchef Arno Antlitz der dpa.

Zugleich wird das wahr, was man im Konzern bereits gemunkelt hat, nämlich dass Volkswagens Softwaretochter Cariad eine immer geringere Rolle spielen wird. Bis zum Jahresende sollen 1600 Stellen, vor allem über Abfindungsprogramme, abgebaut werden. Die Belegschaft wurde am Dienstag bei einer Betriebsversammlung über den Abbau informiert, erfuhr The Pioneer vom Betriebsrat.

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Veröffentlicht von Christian SchlesigerClaudia Scholz.

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