Die WTO analysiert: Die größten Auswirkungen haben die Trump-Zölle auf die USA selbst – und auf Kanada.
BIP: Berechnungen der Welthandelsorganisation zufolge soll das Bruttoinlandsprodukt Nordamerika (USA und Kanada) in diesem Jahr nur noch um 0,4 statt zwei Prozentpunkte wachsen.
Handelsvolumen: Die nordamerikanischen Exporte dürften in diesem Jahr um 12,6 Prozent zurückgehen,
die Importe um 9,6 Prozent, heißt es in der WTO-Analyse. Vor den Zollankündigungen wurde noch ein Exportplus von 2,8 Prozent, beim Import wurde ein Zuwachs von 2,8 Prozent erwartet.
Zum Download: WTO-Ausblick und Statistiken zum Welthandel
Starker Rivale China: Die Wirtschaftsbilanz Chinas lag eigenen Angaben zufolge im ersten Quartal – also vor der Hochphase der Zölle – mit 5,4 Prozent höher als ursprünglich erwartet, auch dank hoher Exporte. Die Exporte in die USA gehen im derzeitigen Szenario der WTO-Prognose um 77 Prozent zurück.
Wichtig zu beachten: China ist trotz seines Status als zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt von der WTO weiterhin als „Entwicklungsland“ eingestuft. Warum das kein Missverständnis, sondern ein institutioneller Webfehler mit geopolitischer Sprengkraft ist:
Europa ist weniger stark von den Trump-Zöllen betroffen:
Die WTO-Analyse rechnet für Europa mit einem Exportplus von einem Prozent, statt der vorher erwarteten 1,4 Prozent.
Bei den Importen wird mit einem Plus von 1,9 Prozent statt 2,1 Prozent gerechnet.
Das BIP soll wachsen – allerdings um 1,2 statt 1,4 Prozent.
Fazit: Als Verlierer der Trumpschen Zoll-Politik stehen laut WTO vor allem die USA da. Europas derzeitige Taktik im Handelskrieg – „Füße stillhalten“ – könnte aufgehen.