Großkonzerne sind stoßfest

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Guten Morgen,

der heutige Tag dürfte den Beweis bringen, dass die großen Globalkonzerne den Stresstest der Pandemie gut bestanden haben. Die Börsenbewertungen in Europa und den USA sind hoch, aber nicht surreal. Die operativen Ergebnisse wichtiger Konzerne fallen besser aus als erwartet:

  • Der Automobilhersteller Daimler – seit 2019 mit dem Schweden Ola Källenius an der Spitze – berichtet jetzt gleich über das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2020. Nach vorläufigen Zahlen dürfte das operative Ergebnis bei fast sieben Milliarden Euro liegen und damit deutlich über den 4,3 Milliarden Euro von 2019.

Ulf Schneider
  • Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé, geführt von dem deutschen Ulf Schneider, wird heute ebenfalls das Geschäftsjahr 2020 bilanzieren. Trotz Umsatzrückgang um 9,4 Prozent in den ersten neun Monaten fand das Management den Weg zurück zum Wachstum. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen nunmehr von einem Umsatzplus aus, was den Börsenkurs beflügeln dürfte.

Doug McMillon
  • Der US-Einzelhandelskonzern Walmart hat ebenfalls gut performt. Die Verluste im stationären Einzelhandel hat man offenbar durch den Onlinehandel ausgleichen können, der um fast 80 Prozent zulegte. Dadurch steigerte sich der Konzernumsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent. Die Gesamtzahlen 2020 folgen heute.

Pat Gelsinger
  • Der US-amerikanische Halbleiterkonzern Intel hat nicht nur gut, sondern sehr gut abgeschnitten: Mit einem Umsatz von 20 Milliarden Dollar nahm das Unternehmen rund 2,6 Milliarden Dollar mehr ein, als von Analysten zuvor erwartet wurde. Im Pandemiejahr stiegen die Erlöse um acht Prozent auf den Rekordwert von 77,9 Milliarden Dollar.

Börje Ekholm
  • Das schwedische Telekommunikationsunternehmen Ericsson konnte im vierten Quartal ein Umsatzwachstum von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und eine Verbesserung der Bruttomarge auf 40,6 Prozent verbuchen.

Joe Kaeser
  • Auch Siemens hat sich im Coronajahr – dem Schlusspunkt der Ära Joe Kaeser – achtbar geschlagen: 2020 ging der Umsatz mit 57,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr lediglich um zwei Prozent zurück. Aber schon im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021 stieg der Konzernumsatz auf vergleichbarer Basis um sieben Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen erhöhte die Jahresprognose.

Fazit: Heute bewährt sich, dass die Großunternehmen in den vergangenen Jahren in die Stoßfestigkeit – die Experten sprechen von Anti-Fragilität – ihrer Geschäftsmodelle investiert haben. Ein hoher Digitalanteil im Vertrieb, ein starkes Asiengeschäft und eine Lieferkette, die alle Hochlohnländer so gut, es geht, meidet, haben diesen Geschäftserfolg möglich gemacht. Auch diese Konzerne werden von der Pandemie berührt – aber nicht niedergestreckt.

Wie Software-as-a-Service die Welt verändert

Hanno Renner (Personio), Jana Tepe und Anna Kaiser (Tandemploy) zu Gast im Tech Briefing.

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Veröffentlicht in Tech Briefing Business Class Edition von Christoph Keese.

Briefing

Thomas Mertens © dpa

Die Tatsache, dass das Vakzin aus dem Hause AstraZeneca nicht so wirksam ist wie die mRNA-Impfstoffe von BioNTech und Moderna, sorgt für Unmut. Vielerorts ist die Bereitschaft des Klinikpersonals, sich mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns zu impfen, gering.

Doch was ist dran an der Skepsis gegenüber dem Impfstoff? Und wie rational ist die Impfverweigerung? Prof. Dr. Thomas Mertens, Arzt, Virologe und Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut, sortiert im Morning Briefing Podcast das unübersichtliche Gelände.

Die Kritik am Impfstoff des Pharmakonzerns AstraZeneca hält Mertens für überzogen:

Es ist aller Mühen wert, den Menschen klarzumachen, dass dieser Impfstoff sehr wohl in der Lage ist zu schützen.

Denn:

Auch der Impfstoff von AstraZeneca schützt vor schweren Krankheitsverläufen.

„Aus dem Ruder gelaufen“

Prof. Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission über den Kampf der Impfstoffe

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Veröffentlicht in The Pioneer Briefing Business Class Edition von Gabor Steingart.

Podcast mit der Laufzeit von

Öffentliche Kritik gab es auch an der von der Politik festgelegten Impfreihenfolge. Viele fordern mittlerweile, dass Lehrer priorisiert werden, um die Schulöffnung vorantreiben zu können. Mertens würde das, angesichts des nur geringen Infektionsgeschehens in den Schulen, nicht empfehlen:

Die Schulen und die dort Betreuten und auch die dort Betreuenden, also die Lehrer, haben keine entscheidende Rolle in der Pandemie gespielt.

Von einer Wahlfreiheit der Bürger in Sachen Impfstoff hält er angesichts der derzeitigen Knappheit nicht viel. Er sagt:

Das ist einfach eine Frage der Verfügbarkeit. Daher ist es im Augenblick plausibel, dass man keine Wahlfreiheit machen kann. Es wäre aber ein grober Unsinn, sich jetzt lieber gar nicht impfen zu lassen. Das ist irrational.

Zwar mahnt Martens die Politik, sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission zu halten. Doch der Professor räumt ein:

Es ist Aufgabe der Politik, durchaus auch im Unterschied zur STIKO, die Dinge aufgrund anderer Kriterien zu bewerten.

Fazit: Der Chef der Impfkommission negiert die Kritik an dem AstraZeneca-Impfstoff nicht, aber er relativiert sie. Deutlich wird: Jede Impfung ist besser als keine Impfung.

Neuordnung der Pflegeversicherung

Streit über die Finanzierung der Reformpläne spitzt sich zu.

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Veröffentlicht von Rasmus Buchsteiner.

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Das ist die Lage am heutigen Morgen:

  • Die britische Virusmutation legt in Deutschland zu. Laut RKI wurde bei aktuell 22 Prozent der positiv Getesteten die Mutation festgestellt. Bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz könnte dieser Anteil auf über 80 Prozent steigen.

  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte einen neuen Kaufvertrag mit dem US-amerikanischen Impfstoffhersteller Moderna vor. Zu den bislang 160 Millionen Dosen kommen nun weitere 300 Millionen dazu. Die Hälfte davon wird jedoch erst 2022 verfügbar sein.

  • Das Gesundheitsministerium liefert in Sachsen-Anhalt 250.000 Corona-Schnelltests an Jugendämter aus. Die Einrichtungen sollen somit frühzeitig infizierte Mitarbeiter erkennen.

  • Die Coronakrise zeigt auch negative Auswirkungen auf die Löhne in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt kam es im Pandemiejahr 2020 – erstmals seit Beginn der Erhebung 2007 – zu einem Rückgang der Nominallöhne um rund 0,6 Prozent. Gemeinsam mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um knapp 0,5 Prozent trifft Arbeitnehmer ein realer Verdienstverlust von etwa einem Prozent.

Schnelltests auf der Schulbank

Erste Pläne für eine Schulöffnung werden erstellt.

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Veröffentlicht in Hauptstadt – Das Briefing von Michael Bröcker Gordon Repinski .

Briefing

Sigmar Gabriel © dpa

Kurz vor der Rede von US-Präsident Joe Biden auf der virtuellen Münchner Sicherheitskonferenz weist Ex-Bundesaußenminister Sigmar Gabriel die Kritik der USA an der deutsch-russischen Ostseepipeline Nord Stream 2 zurück. „Vom Gesichtspunkt europäischer Souveränität geht es die USA erst einmal nichts an“, sagt der Vorsitzende der Atlantik-Brücke in der heutigen „Welt‟:

Ich finde, das ist eine europäische Entscheidung – mit allen Chancen und Risiken. Aber es ist keine amerikanische.

Fazit: Joe Biden muss – wenn er nicht nur zu sich selbst sprechen will – das neue europäische Selbstbewusstsein adressieren.

Joe Biden © dpa

Fest steht bisher nur: US-Präsident Joe Biden bietet den Europäern nach den Trump-Jahren eine Erneuerung des transatlantischen Bündnisses an. Unter dem Stichwort „Wiederbelebung“ plant er eine „Allianz der Demokratien“ zu schmieden, die sich insbesondere der neuen Weltwirtschaftsmacht China entgegenstellen soll.

Doch Biden hat seine Rechnung ohne die Europäer – und insbesondere ohne die Deutschen – gemacht. Der Grund: Die wirtschaftliche Beziehung der EU zur Volksrepublik ist deutlich intensiver als das Handelsgeschehen zwischen den USA und China.

Während das Handelsvolumen zwischen Amerika und der Volksrepublik 2020 rund 560 Milliarden US-Dollar umfasst, liegt das Handelsvolumen zwischen China und der EU bei 668 Milliarden US-Dollar und ist damit gut 100 Milliarden Dollar größer. Jüngst gab Eurostat bekannt, dass die Volksrepublik erstmals Amerika als Europas wichtigsten Handelspartner abgelöst hat.

Eine Infografik mit dem Titel: China first

Entwicklung des Handelsvolumens (Im- und Exporte) zwischen der EU und China sowie den USA und China seit 2005, in Milliarden US-Dollar

Insbesondere Deutschland wehrt sich gegen eine eindeutige Frontstellung gegenüber China. Eine Abkopplung vom chinesischen Markt, wie sie die Amerikaner mit ihrer Decoupling-Strategie verfolgen, sei laut Angela Merkel „besonders im digitalen Zeitalter keine gute Idee”.

Der französische Präsident Emmanuel Macron stimmt ihr zu. Auch mit Rücksicht auf die deutsche Autoindustrie, deren Absatz 2020 zum Beispiel bei VW zu rund 41,4 Prozent vom chinesischen Markt abhing, und die Tatsache, dass China seit 2016 Deutschlands wichtigster Handelspartner ist, kann und will Merkel in Menschenrechtsfragen weniger dominant auftreten als Joe Biden.

Fazit: Seinen wichtigsten Kunden belehrt man nicht. Oder anders ausgedrückt: Die USA und die EU teilen dieselben Werte, aber nicht die gleichen Interessen.

Bitcoin © imago

Der Anstieg des Bitcoins geht weiter. Mit einem Wert von 51.630 US-Dollar am gestrigen Nachmittag bricht die Kryptowährung erneut alle Rekorde. Im Jahr 2020 hat sich der Kurs verfünffacht und ist seit Jahresbeginn 2021 um weitere 60 Prozent gestiegen. Der Börsenwert steht mit 952 Milliarden US-Dollar kurz davor, die erste Billion zu durchbrechen.

Eine Infografik mit dem Titel: Rekordbrecher

Entwicklung des Bitcoin-Kurses seit dem 1. Januar 2020, in US-Dollar

Xi Jinping © imago

Die Volksrepublik China plant, die erste große Wirtschaft mit einer eigenen digitalen Währung zu werden. In einer ersten Versuchsreihe erhielten Bürger, die man zuvor ausgelost hatte, eine digitale Form des traditionellen roten Umschlags anlässlich des chinesischen Neujahrsfests. Allein in den Regionen Peking und Suzhou wurden Umschläge an 200.000 Smartphones geschickt, jeweils mit 200 digitalen Yuan Inhalt – etwa 25 Euro.

Mit der Ausschüttung dieser Geschenke in digitaler Form setzt sich die Volksrepublik in der Entwicklung einer staatlichen digitalen Währung von anderen großen Volkswirtschaften ab. Obwohl noch kein Datum bekannt ist, wann der E-Yuan auf dem breiten Markt einsetzbar sein wird, plant die Volksrepublik spätestens zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking ihre Position als Vorreiter digitaler Zahlungsmethoden deutlich zu machen.

 © imago

Der E-Yuan funktioniert dabei gegensätzlich zu gängigen Kryptowährungen wie Bitcoin. Diese sind dezentralisiert, werden nicht von einer staatlichen Zentralbank ausgegeben und sind somit auch nicht gesichert. Der chinesische Ansatz sieht eine zentrale Regulierung vor – alle Transaktionen lassen sich in Echtzeit verfolgen. Während Bitcoin den libertären Traum einer Währung frei von staatlicher Regulierung erfüllt, führt das kommunistische Reich eine digitale Währung ein, um die Überwachung der eigenen Bürger zu stärken.

#144 - Wolfgang Gründinger: Mehr Zukunftslobbyismus für Deutschland

Politik im Spannungsfeld zwischen schnellem Erfolg und Nachhaltigkeit

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Veröffentlicht in Der 8. Tag von Alev Doğan.

Podcast mit der Laufzeit von

 © Archer Aviation

Laut dem amerikanischen Nachrichtensender CNBC hat United Airlines 200 Flugtaxen im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar bei dem Start-up Archer Aviation vorbestellt. Bis zur Zulassung und Auslieferung des ersten Modells könnten allerdings noch drei Jahre vergehen. Die Hoffnung liegt im Personentransport über kurze Luftwege, wodurch innerstädtische Verkehrsknotenpunkte entlastet werden sollen.

Franz Josef Strauß © dpa

Der Inzidenzwert für Humor ist deutlich gesunken. Die grassierende politische Korrektheit und der Ernst der pandemischen Lage haben dem politischen Aschermittwoch nicht gutgetan. Das Überdruckventil der Demokratie scheint fest gerostet.

Der Altmeister der Aschermittwochsrede war Franz Josef Strauß, der Zwischenrufer gern mit Sätzen wie diesem abkanzelte:

Wenn Sie schon kein Hirn haben, dann halten Sie wenigstens Ihr Maul.

Auch den politischen Gegner in Bonn ging er frontal an:

Die hiesigen Breschnew-Bewunderer haben weniger Hirn im Kopf, als er im Hintern hat.

Franz Josef Strauß beim CSU-Parteitag 1985 © dpa

Der SPD-Spitzenkandidat des Jahres 1986 Johannes Rau („Versöhnen, statt spalten") diente ihm als Zielscheibe von Hohn und Spott:

Der kann seine Füße in den Kanzlerkandidatenschuhen umdrehen, ohne dass die Richtung der Schuhe verändert wird.

Doch die Mehrheitskultur hat von frech auf frostig umgeschaltet. Die Übelnehmer sind unterwegs, die den Spott nicht als belebend, sondern als beleidigend ansehen. Ihr Motto hat der Essayist Sigismund von Radecki einst so beschrieben: „Deutscher Humor ist, wenn man trotzdem nicht lacht.”

Ich wünsche Ihnen einen Tag der Gelassenheit. Es grüßt Sie auf das Herzlichste

Ihr

Pioneer Editor, Herausgeber The Pioneer
  1. , Pioneer Editor, Herausgeber The Pioneer

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