Die Notenbanken und der Goldrausch

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Guten Morgen,

wer wissen möchte, wie warm es ist, schaut aufs Thermometer. Wer wissen will, wie schnell das Auto fährt, blickt auf den Tacho. Und wer wissen will, wie es der Weltwirtschaft geht, nimmt den Goldpreis ins Visier.

Ist die Welt ruhig und schnurren die Fließbänder der Fabriken wie die Katzen, legt sich der Goldpreis schlafen. Müde sackt er in sich zusammen. Ist die Welt nervös und zittern ihr die Hände vor lauter Zukunftsangst, schießt der Goldpreis empor wie eine Wasserfontäne. Gestern meldeten die Finanzmärkte ein Allzeit-Hoch:

► Seit Jahresbeginn hat das Edelmetall um 14 Prozent an Wert gewonnen und liegt bei 1744,6 US-Dollar und 1597 Euro pro Feinunze.

Eine Infografik mit dem Titel: Goldpreis auf Rekordhöhen

Entwicklung des durchschnittlichen Goldpreises seit 2000, in Euro ...

► Seit dem Jahr 2001, als der Goldpreis im Schnitt mit 271 Dollar den niedrigsten Stand seit der Jahrtausendwende verzeichnete, stieg er um 544 Prozent. Seit 1970 – dem niedrigsten Stand der vergangenen 50 Jahre – um 4718 Prozent.

► Wer seit dem Ausbruch des Coronavirus die Aktien von Daimler (minus 38 Prozent seit Jahresbeginn), BMW (minus 32,6 Prozent), der Deutscher Bank (minus 10,4 Prozent) oder auch den gesamten Dax (minus 16,4 Prozent) beobachtet, wäre mit dem Kauf von Gold deutlich besser bedient gewesen.

Eine Infografik mit dem Titel: Die sichere Anlage

Kursentwicklung von Gold und Dax seit Jahresbeginn, indexiert in Prozent

Gold ist die heimliche Weltwährung, auch deshalb weil man diesen Rohstoff nicht beliebig vermehren und nicht künstlich produzieren kann. Das Edelmetall beruhigt, weil es nicht manipulierbar ist. Derweil allein in Deutschland binnen fast zehn Jahrzehnten vier Papierwährungen auf Nimmerwiedersehen im Nebel der Geschichte verschwanden – die Rentenmark, die Reichsmark, die DDR-Mark und die D-Mark – überlebte das Gold als effektives Wertaufbewahrungsmittel.

Vor allem zwei Gründe sind für den aktuellen Boom am Goldmarkt verantwortlich:

Erstens. In Zeiten der allgemeinen Unsicherheit, die bei Aktienbesitzern und Immobilieneigentümern Ängste schürt, suchen die Anleger den Notausgang. Gold ist die Fluchtwährung der Welt, der „ultimative Ausweg“, wie der Wirtschaftshistoriker Prof. Klemens Skibicki von der Cologne Business School gestern sagte.

Zweitens. Obwohl die Geldreserven ihre Funktion im Währungssystem durch die Abschaffung des Goldstandards, also die Koppelung von Papiergeld mit physischem Gold, verloren haben, halten die Notenbanken uni sono an ihren Goldreserven fest. Die sich entwickelnden Volkswirtschaften wie Russland, Indien und China kaufen sogar zu. Der Wirtschaftshistoriker sagt: „Das ist ein Zeichen dafür, dass die Notenbanken nicht an ihr eigenes Geldsystem glauben.

Eine Infografik mit dem Titel: Schwellenländer stocken auf

Goldreserven ausgewählter Nationalbanken, in Tonnen

Während die Europäische Zentralbank ihre Reserven stabil hielt, erhöhte sich zumindest ihr Wert: seit 2000 um 210 Prozent auf 22 Milliarden Euro Ende 2019.

Eine Infografik mit dem Titel: Wertvolles Edelmetall

Goldreserven der EZB, in Milliarden Euro

Die mit Abstand größten Goldreserven bunkert die US-Zentralbank Fed. Die 8133 Tonnen machen 77 Prozent der Gesamtreserven der USA aus und übersteigen die Goldreserven der deutschen Zentralbank um mehr als das doppelte. Mit 3364 Tonnen verfügt die Bundesbank über den zweithöchsten Bestand.

Eine Infografik mit dem Titel: Volle Goldspeicher

Staaten mit den größten Goldreserven im März 2020, in Tonnen

Fazit: Die Notenbanken aller Länder verhalten sich rational und schlitzohrig zugleich. Sie schwören auf die Geldwertstabilität und misstrauen sich selbst. Mit ihrer Geldflutung kaufen sie den Politikern Zeit. Und als Rückversicherungsschein investieren sie in Gold.

Eine Infografik mit dem Titel: Schuldenberg wächst

Weltweite Verschuldung, in Billionen US-Dollar und Prozent am BIP

Im Morning Briefing Podcast spreche ich mit Dr. Ulrich Stephan, dem Chef-Anlagestrategen der Deutsche Bank, über die Folgen der Corona-Krise und den Goldrausch. Seine Kernaussage:

Die Notenbanken sind hier nach wie vor die großen Akteure, insbesondere in den Emerging Markets, also in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Man kann mal bösartig die Frage stellen, ob die eigentlich dem Euro und dem Dollar nicht so trauen.

Mit Stephan spreche ich auch über den am Montag geschlossenen Kompromiss zwischen der Bundesregierung und dem Élysée-Palast, der einen 500 Milliarden Euro schweren Fonds zur wirtschaftlichen Erholung der EU-Staaten, vorsieht. Ausgeschüttet werden soll das Geld in Form von Zuschüssen, nicht Krediten. Über den Fonds und die Finanzierung sagt der Experte der Deutschen Bank:

Da fängt das Dilemma an. Die EU-Kommission darf gar keine Schulden machen, es ist ihr verboten. Sie darf möglicherweise Kredite geben, weil es ja dann Forderungen sind, aber keine Zuschüsse.

Der von der Kanzlerin und dem französischen Präsidenten vorgestellte Plan zur wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie ist umstritten – zu Recht. Das Corona-Schutzprogramm im Umfang von 500 Milliarden Euro ist aus drei Gründen problematisch:

► Zum ersten Mal würde der europäische Haushalt, der bis auf geringe Zolleinnahmen ausschließlich von den Zuweisungen der Länder lebt, selber in die Kreditaufnahme einsteigen. Aus gutem Grund hatten die Gründungsväter der Europäischen Union der EU-Kommission kein eigenes Verschuldensrecht eingeräumt.

 © dpa

► Die Mittel des neuen Fonds sollen nach den Vorstellungen von Angela Merkel und Emmanuel Macron den Empfängerländern geschenkt werden. Deutschland hat, obwohl mit 27 Prozent der Geldsumme in der Haftung beteiligt, wenig Chancen auch nur einen Cent aus diesem Topf zu holen.

► Unklar ist, wie diese Ermächtigung der EU-Kommission mit dem Budgetrecht der deutschen Bundestagsabgeordneten harmoniert. Denn die haben ein verfassungsgemäß verbrieftes Recht, die Ausgaben und Risiken des deutschen Steuerzahlers in letzter Instanz bestimmen zu dürfen.

Zu Recht wehren sich vor allem die Länder Österreich und Niederlande gegen dieses Geldgeschenk zum Beispiel für Italien. Denn Italien hat zwar eine hohe Staatsverschuldung, aber der private Reichtum, den die Regierung sich weigert, effektiv zu besteuern, fällt deutlich höher aus als in den meisten europäischen Staaten.

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Österreichs Kanzler Sebastian Kurz:

Unsere Position bleibt unverändert. Wir werden uns weiterhin solidarisch zeigen und Länder, die am stärksten von der Corona-Krise betroffen sind, unterstützen, jedoch muss dies über Kredite erfolgen und nicht über Zuschüsse.

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Der stellvertretende FDP-Fraktionschef Alexander Graf Lambsdorff sekundiert:

Ich bin überrascht, hier soll eine 180-Grad-Kehrtwende gemacht werden, dass plötzlich sich die Europäische Union doch verschulden darf.

Für Bloomberg analysiert Ferdinando Giugliano:

Solidarität wird ohne Verantwortung nicht lange dauern.

„FAZ“-Herausgeber Gerald Braunberger schreibt:

Wer Europa nützen und es modernisieren will, muss das Schuldenproblem anpacken – ohne es durch den Einsatz von Fonds oder der EZB kaschieren zu wollen.

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Aber es gab auch Zustimmung. Zum Beispiel von Ifo-Chef Clemens Fuest:

Das Auflegen eines europäischen Fonds zur Förderung der wirtschaftlichen Erholung ist ein wichtiges Signal für die europäische Handlungsfähigkeit und Solidarität.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire ist glücklich, dass sich sein Land endlich durchgesetzt hat:

Zum ersten Mal hat man sich darauf verständigt, gemeinsam Schulden in Europa aufzunehmen, um Investitionen zu finanzieren. Das ist ein historischer Schritt für Frankreich und Deutschland.

Fazit: Der Bundestag wird sich intensiv und heftig mit dem Thema befassen müssen. Die Weisheit der Idee, einer südeuropäischen Schuldenlawine eine gesamteuropäische Schuldenlawine hinterherzuschicken, darf bezweifelt werden.

Heute im Newsletter Hauptstadt - Das Briefing :

► Die Bürger erobern sich schrittweise das öffentliche Leben zurück, die Biergärten füllen sich, doch Kanzlerin Angela Merkel bleibt skeptisch. Sie rechnet mit einer zweiten Infektionswelle in Deutschland. Dies hat sie den Kreisvorsitzenden der CDU in einer vertraulichen Telefonschaltkonferenz gesagt. Sie versuchte, die Parteifunktionäre auf weiterhin harte Zeiten einzuschwören. Der Newsletter Hauptstadt - Das Briefing kennt die Details.

► Der Deutsche Bundestag ist mit 709 Abgeordneten das größte demokratische Parlament der Welt, doch die Parteien haben sich auch in dieser Legislaturperiode bisher wieder nicht auf eine Reform einigen können. Jetzt soll zwischen den Fraktionschefs von Union und SPD eine Notfalllösung diskutiert werden, die den Bundestag bei 690 Parlamentariern begrenzt.

► Die Umfragezahlen geben es eigentlich nicht her. Die SPD liegt in der aktuellen „Sonntagsfrage“ von Forsa bei 15 Prozent. Doch die Sozialdemokraten wollen trotzdem einen Kanzlerkandidaten nominieren. Und zwar schon dieses Jahr – und vor dem CDU-Parteitag im Dezember.

Mehr unter: thepioneer.de Das ist die neue Medienmarke für unabhängigen Journalismus, die mein Team und ich gestartet haben. Sie sind herzlichst eingeladen, Teil dieser Mission zu sein.

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Im Kampf gegen das Coronavirus riegelt China erneut eine Millionenmetropole ab. Nach einem lokalen Virus-Ausbruch wurden Zug- und Busverbindungen aus der nordostchinesischen Stadt Jilin gestoppt. Rund 108 Millionen Chinesen müssen sich auf erneute Beschränkungen im Alltag einstellen.

Auslöser für die strikten Maßnahmen waren etwa zwei Dutzend neue Infektionen, die in den vergangenen Tagen in der Stadt Jilin und der gleichnamigen Provinz nachgewiesen wurden. Die Behörden sprachen von einer „sehr ernsten“ Lage.

Mit neuen Erkrankungen kämpft auch die Millionenmetropole Wuhan, das einstige Epizentrum des Corona-Ausbruchs. Die zentralchinesische Stadt will Medienberichten zufolge sämtliche ihrer elf Millionen Einwohner in Rekordzeit einem Coronavirus-Test unterziehen.

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Das Strafverfahren wegen möglicher Marktmanipulation gegen VW-Konzernchef Herbert Diess und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch in der Diesel-Affäre soll gegen eine Zahlung von neun Millionen Euro eingestellt werden.

Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG begrüßt die Einstellung des Verfahrens durch das Landgericht Braunschweig.

Diess und Pötsch waren im September vergangenen Jahres angeklagt worden – die Ermittler warfen ihnen vor, im Zusammenhang mit dem Auffliegen des Abgasskandals im Herbst 2015 in den USA Anleger nicht rechtzeitig über das Ausmaß der finanziellen Folgen und der drohenden Strafen informiert zu haben.

Rechtsberater des Unternehmens sehen sich in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die Vorwürfe gegen den Vorstandsvorsitzenden und den Chefkontrolleur nicht begründet seien. Kritiker widersprechen. Fragen an den Rechtsstaat bleiben: Warum können sich Manager freikaufen? Warum zahlt das Unternehmen und damit der Aktionär die Freikaufsumme? Wie passt dieser Hinterzimmerdeal zu den Geboten der Gleichheit und der Transparenz?

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SAP-Mitgründer und Aufsichtsratschef Hasso Plattner ist nach wie vor der richtungsweisende Mann bei Europas größtem Softwarehersteller. Nach kurzer Zeit einer Doppelspitze mit der Amerikanerin Jennifer Morgan lenkt nun der 40-jährige Christian Klein die Geschäfte als alleiniger Vorstandschef.

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Vorgänger Bill McDermott hatte den Konzern stark in Richtung Cloud-Software zur Miete aus dem Internet umgebaut. Für das Wachstum in der Cloud steckte SAP in seiner Zeit viele Milliarden in teure Zukäufe. Unter seiner Ägide wurde der Konzern zum wertvollsten deutschen Börsenkonzern, aktuell ist SAP rund 132 Milliarden Euro wert.

Nach seinem überraschenden Rücktritt im Oktober vergangenen Jahres sagte McDermott:

Jetzt ist der Moment gekommen, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Plattner schwieg damals. Nun distanzierte er sich im „Handelsblatt-Interview von seinem ehemaligen Angestellten – einen Tag vor der Hauptversammlung.

Die Idee, alle einfach selbstständig und eigenverantwortlich laufen zu lassen, mag wirtschaftlich sogar noch Sinn gemacht haben. Technologisch haben wir trotzdem nicht die richtige Entscheidung getroffen. Das hat uns eineinhalb bis zwei Jahre gekostet, mental aber noch weit mehr.

Die Integration, die funktioniert bei SAP immer noch nicht komplett. Das ist leider ein Fakt.

Plattner beschreibt den Kampf der Kulturen zwischen den Amerikanern und den Deutschen im Konzern. Das Schnelle gegen das Beständige, das Verkäuferische gegen das Solide, das Freie gegen das Durchorganisierte. Plattner hat sich schließlich für die deutsche Kultur entschieden – inklusive der Neigung zur üblen Nachrede.

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Die Online-Hauptversammlung der Deutschen Bank wird für Christian Sewing keine Spaßveranstaltung. Das Geldinstitut steckt mitten in einem tiefgreifenden Umbau. Auch im laufenden Jahr drohen unter dem Strich rote Zahlen. Bis Ende 2022 soll die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern um etwa 18.000 auf weltweit 74.000 sinken.

Um 10 Uhr stellen sich Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel und Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer zur Wahl in den Aufsichtsrat. Deutschlands größtes Geldhaus hatte Gabriel schon im März per Gerichtsbeschluss für das Kontrollgremium bestellt.

Die Frage, ob der Dax-Konzern mitten in der Corona-Krise Dividende zahlen soll, wurde nach dem fünften Verlustjahr in Folge schon vorher beantwortet: Eine Ausschüttung ist nicht vorgesehen.

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Der Düsseldorfer Wettbewerbsforscher Prof. Justus Haucap begründet humorvoll und klug, warum die Bundesliga trotz Corona-Pandemie wieder starten sollte, obwohl Kitas und Schulen zu einem großen Teil noch geschlossen bleiben. Grünen-Chefin Annalena Baerbock nennt das „zutiefst ungerecht“. Haucap sieht es anders:

Ob es ein Trost für Kinder ist, dass andere keinen Fußball sehen können, wenn sie nicht auf die Schaukel dürfen? Ich bezweifle es. Und sicher ist es prinzipiell gerechter, wenn alle nichts haben und nichts dürfen, als wenn einige etwas haben und etwas dürfen. Die möglichst vollständige Zerstörung der Lebensfreude möglichst aller Personen wäre in der Logik gerecht – aber wenig erstrebenswert.

Und weiter:

Entscheidend ist, dass heute nur deshalb so viel Geld mit Fußball verdient wird, weil so viele Menschen Fußball lieben und deswegen bereit sind, dafür Geld auszugeben. Ob es Annalena Baerbock gefällt oder nicht: Relativ wenige Menschen (die Fußballspieler) können für sehr viele Leute mehr Lebensqualität schaffen. Keine andere Branche erzeugt mit so wenig Aufwand eine solche Wertschöpfung.

Auch diesen Beitrag finden Sie auf thepioneer.de. Prädikat: inspirierend, weil quergedacht.

 © ThePioneer

Erstens. Die Kanzlerin berät mit den Vorsitzenden von fünf internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen (Internationale Arbeitsorganisation, Internationaler Währungsfonds, OECD, Weltbankgruppe und Welthandelsorganisation) über Konsequenzen aus der Corona-Pandemie. Um 18.30 Uhr will Angela Merkel über die Ergebnisse informieren.

Zweitens. Das Bundeskabinett wird heute voraussichtlich schärfere Regeln für die Fleischindustrie durchsetzen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte zu Wochenbeginn eine entsprechende Entscheidung angekündigt und erkennen lassen, dass er eine Abschaffung von Werkverträgen in der Branche und höhere Bußgelder befürwortet.

Drittens. Das Bundeskabinett bringt um 9.30 Uhr den auf Drängen der Grünen erhöhten CO2-Preis für Sprit, Heizöl und Erdgas ab 2021 auf den Weg. Zugleich bereitet die Bundesregierung eine Entlastung von Bürgern und Unternehmen beim Strompreis vor. Die Lenkungswirkung beider Maßnahmen wird von Experten bestritten.

Viertens. Die Corona-Pandemie hat das Geschäft des Ticket- und Eventkonzerns Eventim nach einem guten Jahresstart seit Mitte März stillgelegt. Wegen der geltenden Vorgaben zum Infektionsschutz sind Großveranstaltungen wie Musikfestivals und Konzerte untersagt. Um 9.30 Uhr legt das Unternehmen Quartalszahlen für die Zeit von Januar bis März 2020 vor. Das Ergebnis dürfte ernüchternd sein.

Fünftens. Die schlechte Nachricht: Der Hauptstadt-Flughafen Tegel soll in Kürze schließen. Berlin, Brandenburg und der Bund wollen am liebsten den verbliebenen Rest-Flugverkehr nach Schönefeld umleiten. Die gute Nachricht: Dann müssten auch die Regierungsflieger im Umland starten. Und schon regt sich Widerstand. Was eben noch als praktisch galt, gilt nun als Zeitverschwendung. Auf die Entscheidung darf man gespannt sein.

Ich wünsche Ihnen einen beschwingten Start in den neuen Tag, an dessen Ende ein Feiertag mit Brücke ins Wochenende wartet. Genießen Sie die Zeit. Es grüßt Sie herzlichst Ihr

Pioneer Editor, Herausgeber The Pioneer
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