ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein gesegnetes und harmonisches Weihnachtsfest.
Lassen Sie uns gemeinsam die Düsternis der vergangenen Tage in etwas Helles, in etwas Sinn stiftendes verwandeln.
Das Gespräch mit Prof. Christiane Woopen, der Vorsitzenden des Europäischen Ethikrates, könnte dazu einen Beitrag leisten.
Sie ist Medizinethikerin. Sie ist Christin. Sie ist eine konstruktiv-kritische Kraft in den großen Gegenwartsdebatten.
© dpaIn unserem Gespräch wirbt sie leidenschaftlich dafür, der Intensivmedizin die Entscheidung über Leben und Tod nicht allein zu überlassen:
Für die Triage wäre ein Gesetz wichtig, weil es hier um die Zuteilung von Lebenschancen geht.
Die hohen Todeszahlen in Deutschland, die mittlerweile die 25.000er Grenze überschritten haben, bekümmern sie:
Ich würde vorschlagen, den Lockdown zu einer Testung der gesamten Bevölkerung zu nutzen.
Sie spricht zu uns nicht in der Absicht aufzurechnen und aufzuwiegeln, sondern im Bemühen, der schwierigen Situation doch noch einen Nutzen abzugewinnen:
Wenn wir jetzt einen klaren Blick auf die Dinge bekommen, auf all das, was verkehrt läuft, dann sind wir ein erhebliches Stück weiter gekommen.
Sie rät uns, die Zeit der Pandemie zur Selbstreflektion auch über unseren Lebensstil zu nutzen:
Wenn wir immer nur hinterher hechten und im Grunde gar keine Zeit und Sensibilität mehr besitzen, die Beziehung zu den Menschen, zu den Dingen, zur Natur und vielleicht auch zu etwas Übernatürlichem, etwas Göttlichem aufzubauen, wenn wir keine lebendige, keine schwingende Lebensweise entwickeln , dann wird das Leben sehr kalt und hart und steinern - und im Grunde tot.
Womit wir in unserem Gespräch beim Kern vom Kern des Weihnachtsfestes angelangt sind:
An Weihnachten ist uns etwas ganz besonderes geschenkt worden. Nämlich ein Mensch, der auf die Welt gekommen ist um uns die bedingungslose Zusage der Liebe zu geben. Man muss nicht an Gott glauben, um diesen Gedanken schön zu finden.
Für die Ethikerin schließen sich Vernunft und Glaube nicht aus:
© dpaIch bin im Gespräch mit Gott. Das ist eine lebende Beziehung. Glaube geht nicht ohne Vernunft.
Auch wenn ich Sie, liebe Leserin und lieber Leser, weiterhin gerne als Unterstützer für den politisch unabhängigen und werbefreien Journalismus von ThePioneer.de gewinnen möchte, so haben wir uns doch entschlossen, dieses außergewöhnliche Gespräch an diesem besonderen Tag für alle kostenfrei zugänglich zu machen.
Möge es Sie bereichern. Bleiben Sie mir gewogen. Wir hören und sprechen uns wieder am 4. Januar 2021.
Es grüßt Sie auf das Herzlichste,
Ihr