Giffey: Rücktritt als Investment

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Guten Morgen,

der Rücktritt von Familienministerin Franziska Giffey war nicht zwingend, aber klug. Es ging ihr nicht um Moral, sondern um Taktik. Sie stärkt auf diese Weise den Markenkern ihrer politischen Persönlichkeit, der aus einer sorgsam gepflegten und zuweilen auch polierten Authentizität besteht.

Wollte sie nach diesem Rücktritt eine Karriere als Wissenschaftlerin beginnen oder strebte sie den Chefposten des Goethe-Instituts an, müsste man ihr die rote Karte zeigen. Aber das will sie gar nicht: Sie will Regierende Bürgermeisterin von Berlin werden. Hier bewirbt sich eine Sünderin um die Führung einer sündhaften Stadt. Das wiederum passt!

Berlin ist eben nicht vornehm wie Hamburg, nicht versnobt wie München und auch nicht so reich wie Frankfurt. Berlin ist die einzige deutsche Großstadt, in der das Scheitern schick ist und die gebrochene Biografie als Ausweis erhöhter Kreativität gilt. Giffeys Doktortitel war ohnehin die bürgerliche Restantin einer Zeit, die vor unser aller Augen im Nebel der Geschichte verschwindet. Der wahre Ehrentitel in Berlin besteht darin, dass sich vor das Subjekt „Existenz“ das Adjektiv „verkrachte“ schmiegt. Arm, aber nicht armselig.

Franziska Giffey © The Pioneer

Die McKinsey-Gesellschaft jedenfalls mit ihren (zur Not künstlich) begradigten Karrierewegen ist von Neukölln und Kreuzberg aus betrachtet ein anderer Stern. Wer zwischen Kottbusser Tor und Hermannplatz auf die Schnauze fällt, kann sich der allgemeinen Bewunderung sicher sein. Blaue Flecken trägt man im Berliner Kiez wie in Frankreich das rote Band der Ehrenlegion.

So gesehen hat Franziska Giffey alles richtig gemacht. „Because he is no politician“, lautete der heimliche Slogan des Unternehmers Michael Bloomberg, als er sich um das Amt des New Yorker Bürgermeisters bewarb. Die Rechnung ging für ihn auf. Bloomberg war elf Jahre lang Chef der Stadt.

Franziska Giffey  © Anne Hufnagl

Auch Franziska Giffey darf auf keinen Fall wie eine überehrgeizige Pattex-Politikerin wirken, wenn sie die grüne Spitzenkandidatin Bettina Jarasch noch überholen will. In der Hitparade der Demoskopen liegt Giffey derzeit bis zu zehn Prozentpunkte hinter ihr. Da hilft nur eine erhöhte Dosis Glaubwürdigkeit. Genau die hat sich die Familienministerin mit ihrem Abgang gestern injiziert.

Fazit: Was wir da erlebt haben, war kein Rücktritt. Das war ein Investment. Vier Monate Ministerposten werden gesetzt – in der Hoffnung, sie könnten sich mit vier Jahren im Roten Rathaus verzinsen.

 © dpa

Über die medizinischen Folgen von COVID-19 wird ausführlich berichtet. Die Folgen des einjährigen Jo-Jo-Lockdowns für das untere Drittel der Einkommenspyramide bleiben weithin unbeachtet. Die im Dunkeln sieht man nicht.

Daher hier zwei bittere Wahrheiten, was in diesem Corona-Jahr ökonomisch auch passiert ist:

1. Die kleinen Rentner sind die Verlierer. Der Grund: Wenn die Lohnentwicklung positiv ist, erhöhen sich in Deutschland mit einem Jahr Verspätung die Renten. Das war in der Dekade 2010 bis 2020 durchgehend der Fall. Corona wird diese Entwicklung stoppen – da die Löhne im vergangenen Jahr sanken, fallen nun in diesem Jahr die Altersbezüge niedriger aus. Rechnet man die Inflation hinzu, wird für Rentner in Ost und West ein Verlust an realer Kaufkraft entstehen.

2. Brachten die Jahre von 2010 bis Anfang 2020 eine Steigerung der Bruttolöhne um 28,5 Prozent, reduzierten sich die durchschnittlichen Löhne und Gehälter im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr erstmals wieder. So betrug der Reallohnverlust 2020 1,1 Prozent. Besonders betroffen sind die von der Corona-Pandemie infizierten Branchen – Luftfahrt, Touristik, Gastronomie, Kultur und Einzelhandel. Hier fiel der Reallohnverlust um ein Vielfaches höher aus.

Eberhard Sasse © imago

Es gibt Unternehmer wie Eberhard Sasse, die bekümmert das. Sasse beschäftigt in seiner Firma, der Dr. Sasse AG, 6500 zum größten Teil geringfügig Beschäftigte. Denn das Unternehmen ist in der Gebäudereinigung und im sogenannten Facility-Management aktiv, also da, wo Pförtner, Hausmeister und Fensterputzer benötigt werden. Er vermisst eine aktivierende Sozialpolitik, die den geringfügig Beschäftigten menschlichen Respekt und monetäre Anreize verschafft.

Im Interview für den heutigen Morning Briefing Podcast rechnet er vor, dass ein Gebäudereiniger von seinem Gehalt in Wahrheit nicht würdevoll leben kann:

Wenn sie mit einem Mindestlohn in der Woche 40 Stunden arbeiten, bleibt ein Bruttolohn von 2000 Euro. Davon fallen 20 Prozent Sozialabgaben weg. Von dem, was netto bleibt, kann man die Familie nicht ernähren: Das macht Menschen hoffnungslos.

Das Verrückte aber sei, sagt Sasse, das nach Abzug der Sozialbeiträge der Staat durch Zuschüsse zum Lohn, zur Miete, zur Heizung und zur Kindererziehung den Lohnabzug wieder kompensiere:

Ich denke, dass man für niedrige Lohngruppen die Sache neu durchdenken sollte. Die bisherige Prozedur ist ein Mahlwerk, das der pausenlosen Demütigung der Betroffenen dient. Das zermürbt die Menschen.

Sasse, seit 2013 Präsident der IHK für München und Oberbayern, fordert von der Politik nichts Geringeres als einen Neustart:

Die Welt wird nach Corona neu sortiert. Wir müssen darüber nachdenken, die Sozialabgaben gar nicht zu erheben oder stark zu reduzieren für die vielen, die im Unsichtbaren arbeiten.

Fazit: Eine Reform des Niedriglohnsektors ist schwierig, aber notwendig. Der „Respekt-Wahlkampf“, den Olaf Scholz rhetorisch begonnen hat, muss hier seine Praxistauglichkeit beweisen.

Warum Deutschland die erste Hyperloop-Strecke bauen sollte

Im Interview: Dr. Tim Sievers von Deposit Solutions über die Negativzinsproblematik.

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Veröffentlicht in Tech Briefing Business Class Edition von Christoph KeeseLena Waltle.

Podcast mit der Laufzeit von

Stephan Winkelmann © dpa

Wer einen Lamborghini bestellt, hat die Mitgliedschaft bei Greenpeace verwirkt. Der Sportwagen „Aventador“, nach einem Kampfstier aus Saragossa benannt, kostet 415.000 Euro. Dafür gibt es 770 PS. Der Sound des Autos, so „Auto Bild“, mache „zuverlässig Gänsehaut“.

Doch nun will auch das Management von Lamborghini ergrünen. Die Produktpalette soll bis Ende 2024 „hybridisiert“ werden, sagt Stephan Winkelmann, der Firmenchef. Die Kosten für diese Transformation werden auf rund 1,5 Milliarden Euro veranschlagt.

Doch Winkelmanns Ankündigung scheint ähnlich hoch getunt wie seine Autos. Denn konkret wird es in den nächsten Jahren nur Plug-in-Hybride geben. Der erste vollelektrische Lamborghini soll frühestens „ab 2025“ angeboten werden. Doch auch dieses Fahrzeug gibt es nicht einmal auf dem Reißbrett. Form, Gewicht, Größe, Plattform, Energiedichte und Batterie-Reichweite – also eigentlich alles, was ein Elektroauto ausmacht – sind noch ungeklärt. Den ersten rein elektrischen Lamborghini gibt es demnach vor allem als Pressemitteilung. CEO Winkelmann verkauft derzeit nicht nur Autos, sondern auch heiße Luft.

Der große Knall in Thüringen

So zerlegte sich die Landtags-CDU in Erfurt im Streit um Neuwahlen im September.

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Veröffentlicht von Rasmus Buchsteiner.

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"Wir werden auch mit der Hamas reden müssen"

Sigmar Gabriel über die Eskalation im Nahen Osten und die mangelnde Komplexität in der Betrachtung.

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Veröffentlicht in World Briefing von Sigmar Gabriel Michael Bröcker .

Podcast mit der Laufzeit von

Sigmar Gabriel steht mit seinem Hinweis auf die notleidende palästinensische Bevölkerung, den er im neuen Pioneer-Podcast World Briefing äußert, nicht allein. Die „New York Times“ berichtet ebenfalls von katastrophalen Zuständen im Gazastreifen:

Dutzende von Schulen wurden beschädigt oder mussten geschlossen werden, es gibt einen Mangel an sauberem Wasser und Abwässer aus zerstörten Abwassersystemen fließen durch die Straßen. Beispielhaft für die Verwüstung ist ein israelischer Luftangriff, der das einzige Corona-Testzentrum in Gaza zerstört hat.

Mittlerweile hat auch US-Präsident Joe Biden seine Position korrigiert und den bisher eher zurückhaltenden Ton aufgegeben. Er forderte in einem vierten Telefonat den israelischen Ministerpräsidenten explizit zu einer sofortigen und „bedeutsamen Deeskalation auf dem Weg zu einer Waffenruhe“ auf.

Benjamin Netanjahu lässt sich jedoch nicht von seinem Weg abbringen, denn er möchte „die Zeit der Ruhe für Israel maximieren“. Netanjahu wies Bidens Forderung zurück und teilte auf Twitter mit:

Ich bin entschlossen, diese Operation fortzusetzen, bis ihr Ziel erreicht ist.

Ex-Außenminister Sigmar Gabriel – mittlerweile Chef der Atlantikbrücke und Mitglied im European Council on Foreign Relations – geht im World Briefing noch über die aktuelle amerikanische Position hinaus. Seine Forderung: Auch mit der Hamas müsse man sprechen. Er erklärt:

Möchte man versuchen, einen krieglosen Zustand herzustellen – und damit meine ich nicht gleich Frieden, sondern einen Zustand ohne Gewalt und Raketen – wird man auch mit der Hamas reden müssen.

Fazit: Man muss Gabriels Meinung nicht teilen, aber man sollte sie kennen. Er gibt Einblick in eine komplexe Situation, die im öffentlichen Diskurs oft eine Banalisierung und Fiktionalisierung erfährt.

 © dpa

Der Markt für Kryptowährungen stürzte gestern dramatisch ab. Nach einem Kurshoch Mitte April fielen die Preise für das digitale Geld. Zuvor hatte die chinesische Regierung gestern klargestellt, dass Bitcoin & Co nicht als Zahlungsmittel verwendet werden könnten.

Eine Infografik mit dem Titel: Krypto-Krise

Verlauf des Bitcoin-Kurses seit dem 19. Februar 2021, in US-Dollar

Bitcoin, die wertvollste und derzeit gebräuchlichste Kryptowährung, verlor gestern zeitweise 30 Prozent und pendelte sich bei rund 37.000 Dollar wieder ein. Zum Vergleich: Der Höchststand lag im April noch bei über 63.000 Dollar je Coin. Die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum verlor vorübergehend ein Viertel ihres Werts.

Eine Infografik mit dem Titel: Der Krypto-Markt

Marktkapitalisierung der fünf wertvollsten Kryptowährungen am 11. April und am 19. Mai 2021, in Milliarden US-Dollar

Tesla-Chef Elon Musk © dpa

Auch Elon Musk hat dem Kurs des Bitcoins nicht gutgetan. Der Tesla-Chef entdeckte erst jetzt, dass die Blockchain-Technologie hohe Umweltkosten verursacht, weil der damit verbundene Stromverbrauch die Währungen in Klimasünder verwandelt. Allein durch das Schürfen von Bitcoin sollen jährlich 36,95 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt werden – das entspricht etwa den Emissionen von Neuseeland.

Also empfahl Musk diesmal nicht den Kauf, sondern nunmehr den Verkauf des Bitcoins und will es als Zahlungsmittel im Autohandel nicht mehr akzeptieren. Seine Fangemeinde ist entsetzt. Sie war ihm in den Bitcoin gefolgt und sieht sich nun mit dramatischen Kursverlusten konfrontiert. Im Internet hat sich die Stimmung damit gegen Musk gedreht. Innerhalb von drei Stunden wandten sich gestern 55.481 User direkt an ihr einstiges Idol:

So schreibt der User @pushpendrakum:

Du bist sehr schlecht für Krypto. Viele Menschen verlieren wegen Dir Geld.

Oder @EmperorBTC:

Tesla hat einen egoistischen CEO, dem es nur um sein persönliches Branding geht.

Die Userin @SisterHuncho wird deutlicher als deutlich:

Ich habe alle Ersparnisse meiner Familie verloren, mein Mann ist dabei, mich zu verlassen und die Kinder mitzunehmen. Ich habe meinen Job verloren und bin kurz davor, obdachlos zu werden. Danke, Elon.

Der User @leventcatalbas schreibt:

Er hat genug Geld. Ich und viele andere unterstützen ihn nicht mehr. Danke für nichts.

@timothy_skim nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er sagt:

Du bist im Moment die meistgehasste Person auf der Welt. Wie Du das in so kurzer Zeit geschafft hast, geht in die Geschichtsbücher ein.

Fazit: Hier hat erkennbar ein einzelner Investor seine Anhänger in die Irre – und einige auch in die Armut – geführt. Die amerikanische Börsenaufsicht ist gefordert. Die Kursmanipulation findet im Internetzeitalter öffentlich, aber deshalb noch nicht offensichtlich statt.

Christian Sewing © dpa

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing rechnet in den kommenden Jahren mit erheblichen Umbrüchen in der Bankenbranche. Er bereite das Geldhaus auf zahlreiche Fusionen und Übernahmen vor, wie er in seiner vorab veröffentlichten Rede für die Online-Hauptversammlung am 27. Mai erläutert:

Größe wird im Finanzsektor immer bedeutender.

Selbstbewusst meldet er für diese Konsolidierungswelle seinen Machtanspruch an:

Deutschland ist immer noch die viertgrößte Volkswirtschaft und eines der stabilsten Länder der Welt. Deutschland braucht eine globale Bank. Und diese Bank – das sind wir.

Eine Infografik mit dem Titel: Die Investment-Giganten

Nettoergebnis ausgewählter Banken im 1. Quartal 2021, in Milliarden Euro

Bereits im vergangenen September kündigte Axel Weber, früherer Präsident der Deutschen Bundesbank und heutiger Verwaltungsratspräsident der Schweizer Großbank UBS, an, die Deutsche Bank übernehmen zu wollen. Dem erteilte Sewing im Oktober eine Absage. Ebenso einer Fusion mit der Credit Suisse.

Schon 2019 hatte die Deutsche Bank mit der Commerzbank über eine Fusion verhandelt, die Gespräche dann allerdings abgebrochen. Viele Banker und Analysten prognostizieren, dass dieser Deal nach der Bundestagswahl im Herbst wieder aktuell werden könnte.

Eine Infografik mit dem Titel: Europas Banken schrumpfen

Marktkapitalisierung der Deutschen Bank zu ihrem höchsten Wert am 11.5.2007 gegenüber ausgewählten Konkurrenten, in Milliarden US-Dollar

Sewing, und das kennzeichnet die neue Lage, hat sich anders als die meisten europäischen Banken und anders auch als die Commerzbank, aus dem Loch herausgearbeitet. Die Kosten wurden gesenkt. Die Bank arbeitet wieder profitabel. Die Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor’s, zuletzt auch Moody's, bewerten die Deutsche Bank erstmals wieder positiv.

Fazit: Damit hat sich Christian Sewing noch immer nicht die Poleposition bei der anstehenden Konsolidierung in Europa gesichert. Aber: Er ist vom Opfer der Verhältnisse zum Mitspieler beim europäischen Bankenroulette aufgestiegen. Jetzt müssen die Jetons klug gesetzt werden.

Wolfgang Borchert © dpa

Heute vor 100 Jahren wurde der Schriftsteller Wolfgang Borchert in Hamburg geboren. Schon als Schüler verfasste er Gedichte und setzte sich mit dem Gegenwartstheater auseinander – denn er wollte Schauspieler werden. Doch der Krieg beendete sein kurzes Bühnendasein jäh.

Gebeutelt von Kriegsverletzungen und Erkrankungen schrieb er in acht Tagen auf dem Krankenbett jenes Theaterstück, das ihn in der Bundesrepublik über Nacht berühmt machte: Das Heimkehrerdrama „Draußen vor der Tür“.

Seine Trümmerliteratur brachte die Gefühle der Kriegsgeneration zum Ausdruck. Borchert, der bereits mit 26 Jahren an den Folgen einer Lebererkrankung verstarb, war der Biograf einer Generation, die man um ihre Träume betrogen hatte. Sein Prosatext „Dann gibt es nur eins!“, der an seinem Todestag erstmals im Rundfunk verlesen wurde, gilt bis heute als das Vermächtnis eines Kriegers, der nie wieder Krieger sein wollte:

Dann gibt es nur eins!

Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen – sondern Stahlhelme und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!

Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für Scharfschützengewehre montieren, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!

Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt Puder und Kakao Schießpulver verkaufen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!

Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst einen neuen Tod erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!

Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder, du sollst Haßlieder singen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!

Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst die Männer kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!

Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!

Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!

Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London, du, am Hoangho und am Mississippi, du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo – Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins: Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!

Der zerstörte Reichstag

Ich wünsche Ihnen einen nachdenklichen Start in den Tag. Es grüßt Sie auf das Herzlichste

Ihr

Pioneer Editor, Herausgeber The Pioneer
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