im Juni 2009 begleitete ich als Washington-Korrespondent des Spiegel den damals frisch gewählten US-Präsidenten Barack Obama nach Kairo. Dort hielt er in der Universität seine berühnte Cairo-Speech über ein „New Beginning“ zwischen dem Westen und der islamischen Welt.
Doch die Euphorie, auch die der jungen Studentinnen und Studenten vor Ort, ist schnell verpufft. Der Kampf der Kulturen wurde nicht beendet, sondern neu entfacht. Die Worte kamen sich mit den Waffen ins Gehege. Der Nahe und Mittlere Osten produziert seither Bürgerkriege, Terroranschläge und eine nicht enden wollende Migrationsbewegung.
Einer der die Region wie kaum ein Zweiter kennt ist Ulrich Tilgner. Er war langjähriger Korrespondent in der Region für ARD, ZDF und das Schweizer Fernsehen. Er ist preisgekrönter Autor mehrerer Bücher über den Nahen Osten. Kürzlich veröffentlichte er sein neues Buch: „Krieg im Orient. Das Scheitern des Westens“.
Über die angespannte Situation, den Terror, und über die Zukunft des Auslandsjournalismus habe ich für den Morning Briefing Podcast mit Tilgner ein intensives Gespräch geführt. Gerne biete ich es Ihnen heute als Morning Briefing Spezial an.
Für Ulrich Tilgner trägt der Westen durch seine Politik eine große Mitschuld an der Eskalation der Lage:
Wenn Sie im Orient etwas erreichen wollen, dann dürfen Sie nicht vorgehen wie im Abendland. Das funktioniert einfach nicht. Das haben die Amerikaner nicht verstanden. Deshalb sind sie gescheitert.
Und über seine Arbeit sagt er:
Man muss absolut unberechenbar sein. Niemand weiß, in welcher Nacht ich in welchem Hotelbett bin. Wenn niemand weiß, wo man ist, wo man arbeitet, kann man auch nicht getroffen werden. Das war mein Arbeitsprinzip.
Einen Auszug unseres Gesprächs finden Sie bei Spotify und Deezer sowie bei Apple Podcasts. Das ganze Morning Briefing Spezial gibt es exklusiv auf ThePioneer.
Lassen Sie mich wissen, wie Ihnen dieses Spezial gefallen hat!
Ich wünsche Ihnen einen erkenntnisreichen Start in das Wochenende. Diese schonungslose Analyse dürfte es bereichern.
Es grüßt Sie herzlichst Ihr