endlich ist es soweit: Die kommerzielle Betriebsamkeit kommt zum Erliegen. Die Firma hat die Pausentaste gedrückt. Die Familie rückt endlich dahin, wo sie hingehört: ins Zentrum.
Heute geht es nicht um das Geschäft, sondern um die Geborgenheit. Es gibt keine bessere Zeit für die innere Einkehr und eine erhöhte Dosis an Nachdenklichkeit als die nun beginnenden Weihnachtsfeiertage.
Deshalb dachte ich, ich kann Sie mit Till Brönner erfreuen und überraschen. Der große Jazzmusiker, Trompeter, Fotograf und bekennende Menschenfreund hat mich auf der PioneerOne besucht – die Trompete im Gepäck – und wir haben über Jazzmusik und Rebellion gesprochen; über Inspiration und Glaube, und über seine Gefühle, wenn er an Weihnachten denkt.
© Darya KerberIch bin immer noch in der Kirche, weil ich sonst das Gefühl hätte, einen großen Teil meiner Kindheit zu verleugnen.
Er glaubt an die “Grundidee von Kirche, nach wie vor” und an das Leben nach dem Tod:
Ich habe nicht das Gefühl, nach meinem Ableben ins Nichts zu gehen, sondern denke, ich werde vor jemandes Antlitz treten.
Zugleich setzt er auf politische Utopien, die Eingang ins konkrete politische Handeln finden sollten:
Wir müssen den Startpunkt setzen für Dinge, die wir selber nicht mehr erleben.
In der Pandemie rät er uns zur Gelassenheit:
Morgen erst an morgen denken.
In der Langfassung des Gesprächs – die es exklusiv nur für Pioneers gibt – hören Sie viele Stücke seines aktuellen Weihnachtsalbums Till Christmas: "Jingle Bells", "O Tannenbaum", "Christmas Time is Here" und andere Songs, die Sie in dieser puristischen Schönheit so noch nie gehört haben.
Till Brönner beweist, dass Jazz nicht wild sein muss, um anmutig zu sein; seine Trompete swingt und klingt weihnachtlich, auch ohne Lametta.
16 Jahre nach der Abwahl Gerhard Schröders regiert wieder ein Sozialdemokrat im Kanzleramt. Für den Hauptstadt Podcast hat mein Kollege Michael Bröcker mit dem früheren SPD-Kanzler in Hannover gesprochen. Schröder erzählt, wie er Olaf Scholz kennengelernt hat und warum er ihm eine lange Amtszeit zutraut.
Gerhard Schröder blickt aber auch zurück auf die erste rot-grüne Bundesregierung und erklärt, warum es zwischen SPD und Grünen traditionell immer wieder mal knirscht.
© So-yeon Schröder-KimKontrovers wird es in dem Gespräch bei der Außenpolitik. Schröder fordert das, was er eine realistische Außenpolitik nennt, und kritisiert die Rhetorik der neuen grünen Außenministerin Annalena Baerbock, die sich kritisch gegenüber Russland und China geäußert hatte.
Schröder, der im Aufsichtsrat des russischen Energiekonzerns Rosneft sitzt, verteidigt seine Nähe zum russischen Präsidenten und betont: "Befangen heißt nicht, dass man nicht rational urteilen kann."
Das Jahr 2021 lässt das Hauptstadt-Team mit der Rangliste der deutschen Politik ausklingen.
Dabei haben wir unsere Pioneers gefragt, wer aus ihrer Sicht am meisten überzeugt hat in diesem Jahr. Wer waren ihre Rising Stars in der Politik, wer das Comeback Kid 2021, wer hat in der Landes- und Bundespolitik reüssieren können?
In acht Kategorien wurden die Politikerinnen und Politiker des Jahres gewählt. Die Auflösung präsentieren Ihnen meine Kollegen aus der Chefredaktion, Michael Bröcker und Gordon Repinski, in den einzelnen Kategorien bis zum 7. Januar in Hauptstadt - Das Briefing.
Die Welt der Technologien hielt uns in Atem, auch in diesem Jahr. Das Containerschiff Evergiven blockierte nicht nur den Suez-Kanal, sondern infolge auch die weltweiten Lieferketten, Halbleiter waren wie andere Rohstoffe knapp.
Keine Woche verging ohne eine Meldung des selbst ernannten Technologie-Königs und inzwischen Time “Person of the Year” Elon Musk.
Jack Dorsey räumte bei Twitter den Chefposten und auch Amazon-Gründer Jeff Bezos rückte beiseite, und sei es, um sich am Wettlauf ins All zu beteiligen. Im Tech Briefing blicken Christoph Keese und Lena Waltle zurück auf die SPAC-Mania, auf den Krypto- und NFT-Hype und die Technologien, die das Jahr 2021 geprägt haben.
© Anne HufnaglSpontan haben wir noch ein kleines Weihnachtsvideo für Sie produziert. Dessen Anliegen lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Dankeschön!
Wir danken allen Leserinnen und Lesern, allen Hörerinnen und Hörern für die Unterstützung. Ohne Ihre Leidenschaft für ein politisch unabhängiges Medium in der Mitte der Bürgergesellschaft könnte dieses Pioneer-Projekt nicht existieren: 100 Prozent Journalismus. Keine Märchen. Das verbindet uns.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Herzlichst grüßt Sie,
Ihr