Wall Street: Die Selbstbereicherung

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Guten Morgen,

Corona spaltet – auch die Arbeitsgesellschaft. Die Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen zählen zu den eindeutigen Verlierern der Pandemie: Viele erhielten nur noch Kurzarbeitergeld, andere rutschten in die Arbeitslosigkeit und auch die leitenden Angestellten verloren aufgrund einer prekären Umsatz- und Gewinnentwicklung ihre Boni. Die Inflation als großer Reallohn-Killer kommt noch hinzu.

Gänzlich anders stellt sich die Situation auf dem Olymp der Konzerne dar, vor allem in den USA: Hier scheint die ewige Sonne; hier regnet es Golddukaten; hier wachsen die Aktienoptionen – trotz der jüngsten Rückschläge am Aktienmarkt – dem Himmel entgegen:

  • Der CEO von Boeing bekam für 2020 eine Vergütung von 21 Millionen Dollar, obwohl Boeing zwölf Milliarden Dollar Verlust meldete und ankündigte, 30.000 Angestellte zu entlassen.

Eine Infografik mit dem Titel: Das große Gehaltsgefälle

Durchschnittliches Verhältnis der realisierten Vergütungen von CEOs und Arbeitnehmern der 350 größten US-Unternehmen seit 1965

  • Der CEO von Coca-Cola kassierte trotz Zielverfehlung 18 Millionen Dollar, weil der Aufsichtsrat ihn für seine „reliance“ in der Pandemie belohnen wollte.

  • Frank Rio, Chef der Norwegian Cruise Line Holdings, trug 2020 über 36 Millionen Dollar nach Hause. Im vergangenen Jahr verbuchte der Kreuzfahrtschiff-Konzern einen Verlust von vier Milliarden Dollar.

Bob Iger © imago

  • Der CEO von Disney, Bob Iger, kassierte 21 Millionen US-Dollar, obwohl Themenparks und Hotels in den USA und Europa 2020 überwiegend geschlossen waren. Zudem zahlt der Unterhaltungskonzern seit Ende April 100.000 Mitarbeitern kein Gehalt mehr und beschloss zu Beginn dieses Jahres, 32.000 Mitarbeiter zu entlassen.

Nur an die führenden Investmentbanker der Wall Street hat keiner gedacht. Sie empfinden die für sie reservierten Stücke vom Dollar-Kuchen als deutlich zu klein, berichtet Bloomberg.

Die eigenen Häuser melden zwar Rekordprofite – in den vergangenen vier Quartalen hat etwa Goldman Sachs 22 Milliarden Dollar Nettogewinn erwirtschaftet – ohne allerdings, dass diejenigen, die man im Finanzdistrikt „fat cats” nennt, davon ihrer Ansicht nach ausreichend profitieren. Ihr Hunger ist größer als der Napf.

Eine Infografik mit dem Titel: Goldgräber bei Goldman Sachs

Aktienkurs von Goldman Sachs seit Januar 2017, in US-Dollar

Sie erinnern sich gut: Ex-Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein wurde in seinen Berufsjahren noch Milliardär. Richard Fuld, der letzte Lehman Brothers-Chef, kassierte im Jahr vor der Pleite seiner Bank noch 40,6 Millionen Dollar. Doch seit der Finanzkrise von 2008 stehen die Vorstände von Investmentbanken unter dem Druck, die Gehälter der leitenden Angestellten zu begrenzen.

Lloyd Blankfein © dpa

So ging David Solomon, der heutige CEO von Goldman Sachs, 2020 mit nur 27,5 Millionen Dollar Gehalt nach Hause und seinen Bonus von 50 Millionen Dollar musste er sich mit Stellvertreter John Waldron teilen. Das sei laut Bloomberg „eine abgeschwächte Version einer ehrgeizigeren Belohnung“ gewesen. Führende Manager hätten im vergangenen Jahr die Bank verlassen, um bei den Hedgefonds anzuheuern. Dort gehört der Exzess zur Etikette.

Bei Goldman ist man nun, das ergaben Bloomberg-Recherchen im obersten Führungskreis der Bank, auf eine Idee gekommen, die aus Sicht der Profiteure doppelt genial scheint. Die Bereicherung fällt erstens massiv aus und – Vorteil zwei – kaum einer merkt es. Konkret erörtert man das Potential der sogenannten „SPACs“, um mit diesen „Special Purpose Acquisition Companies“ die eigenen Taschen zu füllen.

Das Ganze funktioniert so: SPACs sind Firmenmäntel, die ihr Erfinder – auch Sponsor genannt – im Prinzip ohne Inhalt an die Börse bringt und dafür viel Geld einsammelt. Dieses Geld wird auf einem Treuhandkonto angelegt und wartet nun darauf, dass der Sponsor lukrative Firmen findet, die bisher noch nicht an der Börse gelistet sind. Der Sponsor kauft diese Firmen und Dank der SPAC, dem bisher leeren Firmenmantel, sind sie innerhalb kürzester Frist und ohne weitere Regularien an der Börse.

Das ist für die Sponsoren besonders lukrativ, denn in der Regel bekommen sie 20 Prozent der SPAC-Anteile, ohne dafür selbst Geld in die Hand zu nehmen. Füllt ein werthaltiges Unternehmen – das freilich erst gefunden werden muss – den leeren Börsenmantel, sind diese Gründeraktien schnell Millionen oder gar Milliarden wert.

David Solomon © dpa

Wie Bloomberg aus Insidergesprächen berichtet, habe Goldman-Chef David Solomon nun darauf gedrängt, die Zuteilung der Gründeraktien auch an jene kleine Gruppe im oberen Management der Bank auszuweiten, die bisher mit SPACs gar nichts zu tun habe. Interne Teams würden sich derzeit darum bemühen, herauszufinden, wie die SPAC-Investition für diese Manager strukturiert und geöffnet werden kann, ohne den Anschein von Raffgier zu erwecken.

Intern baut sich dagegen Widerstand auf. Bloomberg versucht – unter Berufung auf den Grandseigneur und Stabschef der Bank, John Rogers, den CEO vor derartigen Beutezügen zu warnen:

In der griechischen Mythologie ignorierte Ikarus die Warnung seines Vaters, flog zu nahe an die Sonne heran und stürzte ins Meer.

Ob sich der CEO und andere materiell interessierte Vorstandschefs von derlei Parabeln beeindrucken lassen, bleibt abzuwarten. Die meisten fat cats halten es mit dem amerikanischen Komiker Danny Kaye:

Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu.

Joachim Nagel © imago

Die Geldflutungs-Ökonomen Marcel Fratzscher vom DIW und Isabel Schnabel aus dem Direktorium der EZB können ihre Hoffnungen auf die Nachfolge von Jens Weidmann an der Spitze der Bundesbank beerdigen. Der Kanzler in spe Olaf Scholz und sein künftiger Finanzminister Christian Lindner haben sich auf eine Fortsetzung der deutschen Stabilitäts-Orientierung in der Geldpolitik verständigt und damit die Chancen von Joachim Nagel als neuen Präsidenten der Bundesbank deutlich erhöht.

Isabel Schnabel © imago

Gemäß der Nebenabsprachen zum Koalitionsvertrag muss der neue Posten von Kanzler und Finanzminister einvernehmlich besetzt werden. Und Nagel ist ein Mann, der von Scholz präferiert und von Lindner respektiert wird.

Eine Infografik mit dem Titel: Inflation: Weiter im Aufschwung

Veränderung des deutschen Verbraucherpreisindex gegenüber Vorjahresmonat, in Prozent

Nagel ist – das zeichnet ihn aus – keiner, der dem Zeitgeist der „New Monetary Theorie” verfallen ist. Er ist – anders als Isabel Schnabel – auch keiner, der die Risiken der Inflation kleinredet. Schon im Gefolge der Finanzkrise plädierte er für eine zügige Rückführung der durch die EZB ergriffenen Sondermaßnahmen. Bereits im Jahr 2014 mahnte er:

Das aktuellen Niedrigzinsniveau ist kein Dauerzustand.

Und weiter:

Denn eines ist klar, die Marktteilnehmer dürfen sich nicht an diese außerordentlichen Umstände, extrem niedrige Zinsen und überreichliche Liquiditätsausstattung, gewöhnen.

Eine Infografik mit dem Titel: EZB: Die ewige Nullzinspolitik

Leitzins der Europäischen Zentralbank seit 2010, in Prozent

Nagel ist Europäer, aber ein Stabilitätspolitiker in der Tradition der Bundesbank ist er eben auch. Im Hause der Bundesbank kennt und schätzt man ihn. Seit 2003 arbeitete er in der Zentrale der Bundesbank in Frankfurt am Main. Im Dezember 2010 ersetzte er dann den zurückgetretenen Thilo Sarrazin im Vorstand. Bis 2016 war er als Vorstand für die Bereiche „Märkte und “Informationstechnologien” zuständig. Außerdem war er Leiter des Krisenstabs der Bundesbank. Heute ist Nagel Mitglied des Managements der Bank für internationalen Zahlungsausgleich in Basel.

Nicht ganz unwichtig für den künftigen Kanzler: Nagel ist Genosse. Im Anschluss an sein Studium der Volkswirtschaftslehre war Nagel im Jahr 1994 Referent für den SPD-Parteivorstand in Bonn. Seitdem hat er es auf der Karriereleiter weit nach oben geschafft. Nagel übt sich jedoch in Demut:

Ich bin niemand, der große Pläne für die nächsten Jahre macht. Getreu dem Motto: ‘Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.

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Friedrich Merz © Anne Hufnagl

In der CDU sammelt Friedrich Merz weiter die Truppen hinter sich. Bei einer Online-Konferenz mit Spitzenvertretern der fünf ostdeutschen CDU-Landesverbände war die Unterstützung für Merz einhellig, wie unser Politik-Team von Teilnehmern erfahren hat.

Das Thüringer CDU-Bundesvorstandsmitglied Mike Mohring, der zum liberalen Flügel gezählt wird und ebenfalls dabei war, sagte:

Jedes Team für den CDU-Vorsitz muss eine Antwort darauf geben, wie die zum Teil existenziell bedrohten Ost-Kreisverbände eine Perspektive bekommen. Friedrich Merz hat da mit der Besetzung seines Teams einen wichtigen Punkt gemacht.

„Ich traue Friedrich Merz zu, die unterschiedlichen Strömungen zusammenzubringen, die wir in der Union haben", sagte Jan Redmann, CDU-Bundesvorstandsmitglied in Brandenburg.

Helge Braun, Vorsitzender des Haushaltsausschuss im deutschen Bundestag  © Anne Hufnagl

Die CDU startete am vergangenen Wochenende erstmals in ihrer Geschichte eine Mitgliederbefragung zur Bestimmung des neuen Parteichefs. Zur Wahl stehen der scheidende Kanzleramtsminister Helge Braun, Ex-Fraktionschef Friedrich Merz und der frühere Umweltminister Norbert Röttgen.

Die rund 400.000 CDU-Mitglieder können bis zum 16. Dezember per Briefwahl oder online über die Nachfolge von Armin Laschet befinden. Das Ergebnis soll am 17. Dezember vorliegen.

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Kevin Kühnert © imago

Die SPD will die Ampel: Auf einem außerordentlichen Bundesparteitag am 4. Dezember haben 98,8 Prozent der circa 600 Delegierten dem Koalitionsvertrag zugestimmt. Zuvor hatte Kanzlerkandidat Olaf Scholz in seiner Rede um Zustimmung geworben:

Dies wird eine Regierung, die mehr Fortschritt für Deutschland wagen will. Auf in die 20er Jahre.

Der Konsens dieser Regierung sei es, „nicht Verzicht zu predigen, sondern auf technologischen Fortschritt und dynamisches Unternehmertum zu setzen", so Scholz. Damit hat sich der künftige Kanzler von den Verzichtsethikern bei den Grünen und den Unternehmer-Feinden in der SPD deutlich abgesetzt. Scholz weiß: Erfolg kann er nur als Kanzler der Mitte haben.

Christian Lindner © dpa

Die Liberalen haben ebenfalls auf einem außerordentlichen Bundesparteitag, der am gestrigen Sonntag stattfand, über die Annahme des Koalitionsvertrags abgestimmt: Mit 92,24 Prozent votierte die deutliche Mehrheit der Delegierten für den Koalitionsvertrag. Ebenso wie Scholz warb der Parteivorsitzende Christian Lindner zuvor leidenschaftlich für den Vertrag:

Es ist ein Koalitionsvertrag für eine Politik der Mitte, der unser Land nicht nach links rückt, sondern nach vorne führen will.

Am Montag wird das Ergebnis einer Urabstimmung der Grünen bekanntgegeben. Am Dienstag könnte dann der Koalitionsvertrag unterzeichnet und am Mittwoch Scholz zum Bundeskanzler gewählt werden. Er wäre nach Adenauer, Erhard, Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder und Merkel der neunte Kanzler der Bundesrepublik -– und der vierte Sozialdemokrat auf diesem Posten.

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Veröffentlicht in Hauptstadt – Das Briefing von Rasmus BuchsteinerMichael Bröcker .

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 © smb

Das ist die Lage am Morgen:

  • Die 7-Tage-Inzidenz ist in Deutschland wieder leicht gesunken und lag gestern bei 439,2. Dennoch gibt es einige Bundesländer, in denen sie weiterhin sehr hoch ist. Die höchste Inzidenz weist dem RKI zufolge mit 1227,1 weiter Sachsen auf. Dann folgen Thüringen mit 1036,7, Sachsen-Anhalt mit 841,3 und Brandenburg mit 646,9. Die niedrigste Inzidenz gibt es weiter in Schleswig-Holstein, wo der Wert auf 142,1 sank.

Proteste in Wien © imago

  • In Wien haben am Wochenende mehr als 40.000 Menschen gegen den derzeitigen Teil-Lockdown und die angekündigte Impfpflicht demonstriert. Etwa 1200 Polizisten waren im Einsatz. Es war das dritte Protestwochenende in Folge.

  • Bisher bleibt in Schweden die vierte Welle aus. Die Inzidenz liegt mit 131 deutlich niedriger als in Deutschland und die Lage in den Krankenhäusern ist entspannt. Ende September hob das Land fast alle Coronamaßnahmen auf. Dabei ist die Quote der vollständig Geimpften in Schweden mit 69,3 Prozent nur unwesentlich höher als in Deutschland (68,9 Prozent).

  • In Dänemark ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron sprunghaft auf mehr als 180 Fälle angestiegen. Damit verdreifacht sich der Wert innerhalb von nur 48 Stunden.

Folgende Termine könnten für Sie in dieser Woche wichtig werden:

Montag

Heute entscheidet sich, ob Karl Lauterbach nicht doch noch Gesundheitsminister der SPD wird. Seine Chancen sind am Wochenende gestiegen.

Die letzte Hürde für die Ampel-Koalition: Die Grünen geben das Ergebnis der Urabstimmung ihrer 125.000 Mitglieder über den Koalitionsvertrag mit SPD und FDP bekannt. Außerdem verkündet die SPD, wer welches Ministerium unter seine Hand bekommt.

Das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri legt seinen Bericht zu den weltweiten Rüstungsgeschäften vor.

Dienstag

Vorausgesetzt am Montag stimmen die Grünen zu, kann der Koalitionsvertrag heute endgültig unterzeichnet werden.

Mittwoch

Olaf Scholz soll zum Kanzler der Bundesrepublik gewählt werden. Anschließend werden er und sein Kabinett vom Bundespräsidenten ernannt und im Bundestag vereidigt.

Der TUI-Konzern legt seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 vor. Angesichts der weltweiten Fortsetzung des Corona-Dramas dürfte vor allem der Ausblick 2022 problematisch ausfallen.

Herbert Diess © Anne Hufnagl

Donnerstag

In Wolfsburg tritt der Aufsichtsrat zusammen und soll über die Investitionen der kommenden fünf Jahr beraten. Im Hintergrund aber schwelt der Konflikt um Vorstandschef Herbert Diess. Eine Entscheidung soll – so oder so – noch in diesem Jahr fallen.

Die Konferenz der Regierungschefs (MPK) berät die Corona-Lage. Danach folgt voraussichtlich die erste Besprechung mit dem dann frisch gewählten Bundeskanzler Scholz.

Maria Ressa © dpa

Freitag

In der norwegischen Hauptstadt Oslo wird der Friedensnobelpreis übergeben. Preisträger sind die Journalisten Maria Ressa von den Philippinen und Dmitri Muratow aus Russland. Geehrt werden sie für ihre Bemühungen um die Wahrung der Meinungsfreiheit.

Die Lkw-Sparte von Daimler, Daimler Truck, geht an die Börse in Frankfurt. Die Zellteilung des Daimler-Konzerns, der unter CEO Jürgen Schrempp noch die Idee der Welt AG verfolgte, entspricht der von Siemens CEO Jo Kaeser konzipierten Strategie einer Abkehr vom Konglomerat.

Circus Krone © imago

Ein wenig beachteter Wirtschaftszweig leidet dieser Tage besonders unter der vierten Corona-Welle: der Zirkus.

Seit März 2020 sind die Zelte beim Circus Krone – dem größten Zirkus Europas – verstaut, die Tiere leben im Gehege und den Clowns fehlt das Publikum. Die unterschiedlichen Vorgaben der Bundesländer, die vielen Lockdowns und Teil-Lockdowns, aber auch die Einhaltung der Abstandsregelung haben einen profitablen Betrieb selbst in den Sommermonaten unmöglich gemacht. Eine Rückkehr zur Normalität ist kaum in Sicht.

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Seit 1870 begeistert der Circus Krone ein wachsendes Publikum mit seinen Vorstellungen. Rund 1,5 Millionen Zuschauer waren es vor dem Corona-Jahr. Seit 1919 besitzt das Unternehmen mit dem Kronebau zudem ein festes Gebäude in München. Dieses in Europa einmalige Gebäude ergänzt das Zirkuszelt als Stammsitz. Zu den heutigen Hauptattraktionen gehören 40 Löwen und vier Elefanten, was den Zirkus immer wieder in Konflikt mit radikalen Tierschützern brachte.

Löwen-Auftritt Circus Krone © imago

Wie genau muss man sich den Alltag von Tier und Mensch im Zirkus derzeit vorstellen? Wie geht es den Löwen ohne Vorstellung? Wie sieht es in der Kasse aus, nachdem zwei Jahre lang täglich rund 10.000 Euro für Tierfutter, Tierärzte, den Fuhrpark und die Gehälter der Mitarbeiter bezahlt werden müssen, denen kaum noch Einnahmen gegenüberstehen. Darüber spreche ich mit Frank Keller, der im Management des Zirkus arbeitet, derzeit als Berater für den Programmeinkauf und als Tierwohlbeauftragter. Er sagt:

Für uns existiert der Zirkus nicht auf der Leinwand, auf dem Computer oder auf dem Handy. Den Zirkus muss man spüren und riechen.

Gerhard Schröder und Soyeon Schröder-Kim

Gerhard Schröder und Soyeon Schröder-Kim haben sich vom Frust dieser Endlos-Pandemie nicht anstecken lassen. Auf Instagram grüßen die beiden mit weihnachtlichem Dekor. Wir sollten ihrer Zuversicht folgen.

Ich wünsche den beiden und Ihnen einen gelassenen Start in die Woche.

Es grüßt Sie auf das Herzlichste,

Ihr

Pioneer Editor, Herausgeber The Pioneer
  1. , Pioneer Editor, Herausgeber The Pioneer

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