„Versuche, dein Leben zu machen“
Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer über ihr Leben und ihren Kampf gegen Antisemitismus
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Am vergangenen Wochenende feierte Margot Friedländer ihren 100. Geburtstag! Sie ist eine der letzten Überlebenden des Holocausts. Bei der Machtübernahme der Nazis 1933 ist Margot Friedländer 12 Jahre alt. Ihre Familie versucht zu spät in die USA auszuwandern. Von den ersten großen Deportationen noch verschont geblieben, wird 1943 ihr jüngerer Bruder Bruder Ralph von der Gestapo verhaftet. Die Mutter stellt sich daraufhin ebenfalls, um dem Sohn in der Gefangenschaft beizustehen. Beide kommen nach Auschwitz und werden dort ermordet. Der Tochter hinterließ die Mutter eine Botschaft, die Margot dann mit in die Illegalität nahm: »Versuche, dein Leben zu machen«. Margot Friedländer taucht unter, wird aber 1944 doch noch enttarnt und nach Theresienstadt deportiert. Als einziges Familienmitglied überlebte sie die deutschen Konzentrationslager mit viel Glück und immigrierte in die USA. Seit 2010 lebt sie wieder in ihrer alten Heimat Berlin. Selbst hoch betagt geht sie noch an Schulen, um dort über ihr Leben zu berichten. Um das ihr widerfahrene Unrecht, die damals allgegenwärtige Angst und die erlebten Schrecken greifbar zu machen. Darüber hat sie auch ein Buch geschrieben: Der Titel - die damalige Nachricht der Mutter: “Versuche, dein Leben zu machen - Als Jüdin versteckt in Berlin”. Gabor Steingart hat Margot Friedländer vor zweieinhalb Jahren in einer West Berliner Seniorenresidenz besucht und mit ihr ein langes und intensives Gespräch geführt. Daraus ist ein bemerkenswerter Podcast entstanden, den wir anlässlich ihres 100. Geburtstages nochmals neu aufgelegt haben.