Arbeitsmarkt

Equal Pay Day: Die Bilanz der Gleichstellung

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 © imago

Gender Pay Gap: Im Jahr 2024 verdienten Frauen (durchschnittlich 22,24 Euro) in Deutschland im Schnitt 16 Prozent weniger pro Stunde als Männer (26,34 Euro). Aufs Jahr gerechnet sind das durchschnittlich mehr als 8.500 Euro weniger.

Die Fakten am Equal Pay Day:

Eine Infografik mit dem Titel: Equal Pay Day

Vergleich zwischen Männern und Frauen am Arbeitsmarkt im Jahr 2024

  • Die gute Nachricht: Der Gap – also der Unterschied – sinkt immer weiter. Der Verdienst von Frauen und Männern im Arbeitsmarkt nähert sich an. 2023 lag er noch bei knapp 18 Prozent, vor 2018 bei über 20 Prozent.

  • Teilzeitquote: Wesentliche Ursache für den Gehaltsunterschied ist laut Statistischem Bundesamt die Teilzeitquote. Frauen arbeiten nach wie vor viel häufiger in Teilzeit als Männer. 2024 gingen Männer im Monat 149 Stunden einer bezahlten Arbeit nach, während es bei Frauen 122 Stunden waren.

  • Jobquote: Auch übten im vergangenen Jahr 73,6 Prozent aller Frauen und 80,8 Prozent aller Männer einen Beruf aus. Damit lag der Gender Employment Gap wie bereits im Vorjahr bei neun Prozent.

  • Ost-West-Achse: In Westdeutschland war der unbereinigte Wert im Jahr 2023 mit fast 20 Prozent gut viermal so hoch wie in Ostdeutschland mit 5,5 Prozent.

  • Gegen den Trend: In Dessau-Roßlau, Frankfurt an der Oder und Stendal – alles Städte in Ostdeutschland – verdienen Frauen im Schnitt mehr als Männer, wie aus einer aktuellen Auswertung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. In Dessau-Roßlau verdienen Frauen in diesem Jahr 1,2 Prozent mehr als Männer, in Frankfurt an der Oder 1,0 Prozent und in Stendal 0,2 Prozent.

  • Die Gründe: Frauen in Dessau-Roßlau gehen kürzer in Elternzeit als in anderen Gebieten, wie das IAB The Pioneer sagt. Diese weniger vorhandene Abwesenheit könne sich dann auch weniger negativ auf die Einkommensentwicklung auswirken.

Warum ist heute Equal Pay Day? Um eine Gender Pay Gap von 18 Prozent (so hoch war sie 2023) aufzuholen, müssten Frauen rechnerisch 66 Tage mehr arbeiten – oder anders gerechnet: Bis zum 7. März arbeiten sie unentgeltlich. Rechnet man allerdings mit den aktuellen Zahlen aus 2024 – 16 Prozent – wäre der Equal Pay Day bereits am 27. Februar gewesen. Auf diesen Tag fällt der Equal Pay Day 2026.