Kanzlerkandidat Robert Habeck hat Plagiatsvorwürfe gegenüber seiner 2001 veröffentlichten Doktorarbeit „Die Natur der Literatur” zurückgewiesen. Der österreichische Plagiatssucher Stefan Weber hat Habecks Dissertation untersucht und sie als „Wissenschaftssimulation” bezeichnet.
Das sind die konkreten Vorwürfe:
128 Fußnoten (von insgesamt 1197) stehen in der Kritik, wie die FAZ berichtet.
Habeck soll Fußnoten kopiert haben, ohne die in der Fußnote angegebene Originalquelle nachgelesen zu haben.
Die Angabe „zitiert nach“ soll in vielen Fällen fehlen.
Habeck in der Offensive: Noch bevor die Plagiatsvorwürfe offiziell kundgetan wurden, veröffentlichte Habeck auf X ein Video, in dem er sie dementiert. Nicht um Textplagiate, sondern „um Ungenauigkeiten in den Fußnoten”, gehe es bei den Vorwürfen. Er wisse, dass sich der Plagiatsjäger seit Jahren mit seiner Doktorarbeit beschäftige, so Habeck. „Wer ihn beauftragt hat und wer ihn bezahlt, das weiß ich nicht.”
Wissenschaftliche Unterstützung: Sowohl die Universität Hamburg als auch die Leopoldina stärken Habeck den Rücken. Es wurde „weder vorsätzlich noch grob fahrlässig gegen die Standards der guten wissenschaftlichen Praxis verstoßen”, heißt es aus Hamburg. Gerald Haug, Präsident der Akademie der Wissenschaften Leopoldina betont: „Dass die Vorwürfe gegen Habeck jetzt – kurz vor der Bundestagswahl – erhoben werden, ist gewiss kein Zufall, sondern politisch motiviert.”
Auch gegen die damalige Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat Weber im Sommer 2021 Plagiatsvorwürfe gegen ihr Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" erhoben.