Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner ruft zu Kompromissbereitschaft aller Parteien auf. „Zur Demokratie gehört: CDU pur wird es nicht geben“, sagt er im Interview mit The Pioneer. Damit senkt Wegner die Erwartungen daran, was auch eine CDU-geführte Bundesregierung umsetzen könne. Denn:
Zur Demokratie gehören auch Kompromisse. Ich weiß das am allerbesten in Berlin. Da muss man den einen oder anderen Kompromiss machen. Aber das Entscheidende ist, dass man sich auf die wesentlichen Punkte mal verständigt.
Ab 18 Uhr am Wahlabend würde man Gespräche führen müssen, betont er. Wenn es in den nächsten vier Jahren nicht gelänge eine stabile Regierung zu führen – dann würden österreichische Verhältnisse drohen, so Wegner.
Olaf Scholz, dem es nicht gelungen sei seine Regierung zusammenzuhalten, hält er auch deshalb für die falsche Wahl als Bundeskanzler. Persönlich habe er seine Probleme mit dem Kanzler, doch auch aus dem Umfeld von Scholz höre er nichts Gutes: „Wenn Bundesminister der SPD mir sagen: 'Mit uns redet er auch nicht', dann zeigt das doch auch etwas.“
Die Altkanzlerin Angela Merkel wolle er nicht hinsichtlich ihrer Brandmauer-Äußerung bewerten. Angesprochen auf ihre Kritik an dem CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz sagt er:
Also ich habe das wie Sie gelesen und dachte mir meinen Teil. (...) Ich dachte, dass viele Journalistinnen und Journalisten sich jetzt sehr freuen werden.