Ein Wochenende, hunderte Entscheidungsträger und Meinungsführer – trotzdem drehte sich auf der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz alles um einen Mann: US-Vizepräsident JD Vance. Er ließ in seiner Rede keinen Zweifel daran, dass Washington einen neuen Kurs fährt. Statt über den Krieg in der Ukraine sprach er über Meinungsfreiheit, ihre vermeintliche Einschränkung in Europa und nicht zuletzt: Brandmauern.
Eindeutig nahm er Bezug auf die deutsche Debatte um die Abgrenzung zur AfD – und mischte sich damit in den Wahlkampf hierzulande ein. Sein Wunsch: Alle Parteien sollten mit der AfD zusammenarbeiten, statt sich weiterhin abzugrenzen.
Die Reaktionen folgten prompt: „Fast schon übergriffig“, nannte Friedrich Merz die Rede. Für „nicht akzeptabel“, hielt sie Verteidigungsminister Boris Pistorius. So „gehört sich das nicht“, meinte Kanzler Olaf Scholz.
Um die Stimmung vor Ort einzufangen und umfänglich zu berichten, war auch The Pioneer auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
Karina Mößbauer moderiert Secruity Panel © MSC Karina Mößbauer und Gabor Steingart auf der MSC © Laura KüngDiese Analysen aus München helfen zu verstehen, was an diesem Wochenende passiert ist:
Wie Trump und sein Vize die Nachkriegsordnung sprengen. Die beiden verfügen über das größte Waffenarsenal der Welt und die leistungsstärkste Ökonomie – und sind gewillt sie zu nutzen. Was bedeutet das für Deutschland und die EU? Angriffe auf Wirtschaft, Souveränität und Kultur.
World Briefing – der geopolitische Podcast: „JD Vance hat uns den Mittelfinger gezeigt", resümiert Ex-Außenminister Sigmar Gabriel aus der viel beachteten Rede des US-Vizepräsidenten. Europa ist für die USA kein Partner auf Augenhöhe (mehr) , sondern bedeutungslos. Das einzige Gegenmittel: ein starkes Europa.
MSC-Sonderpodcast: Wie ist die Rede von JD Vance bei den Besuchern der MSC und insbesondere bei der deutschen Politik angekommen? Und wie stark ist das transatlantische Verhältnis danach belastet? Exklusive Einblicken und Stimmen von der Konferenz und ein Blick hinter die Kulissen.
Munich Declaration 2025:Führende Köpfe, darunter der Präsident der bayerischen Familienunternehmer Martin Schoeller, der langjährige Chef des Europäischen Stabilitätsmechanismus, Klaus Regling und der frühere portugiesische Ministerpräsident José Manuel Barroso, fordern von der EU Verteidigungsausgaben in Höhe von drei bis vier Prozent des BIP. Europa müsse außerdem auf Wirtschaftsstärke achten, um wettbewerbsfähig zu bleiben und international als starker Partner wahrgenommen zu werden, heißt es in ihrer Erklärung.