„Keiner von uns will einen endlosen Krieg“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstagabend auf X. Deshalb werde sich die Ukraine „so bald wie möglich an den Verhandlungstisch setzen“. Er erklärte:
Mein Team und ich sind bereit, unter der starken Führung von Präsident Trump für einen dauerhaften Frieden zu arbeiten.
Dieses Einlenken kommt noch am selben Tag, an dem US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, die Militärhilfen für die Ukraine zu stoppen. Wohl in einem Versuch, dies abzuwenden, macht Selenskyj nun einige Vorschläge für eine Waffenruhe:
Beide Seiten lassen Gefangene frei.
Ein vollständiger Waffenstillstand am Himmel – also ein Verbot von Raketen, Langstreckendrohnen und Bomben auf Energie- sowie andere zivile Infrastrukturen.
Ein sofortiger Waffenstillstand auf See.
Die Ukraine unterzeichnet das Rohstoff-Abkommen. Dazu sei sie „jederzeit und in jedem geeigneten Format“ bereit, sagte Selenskyj. Die Ukraine sehe das Abkommen „als einen wichtigen Schritt zu mehr Sicherheit und soliden Sicherheitsgarantien“.
Selenskyj drückt sowohl Bedauern als auch Dankbarkeit aus: Das Treffen in Washington am Freitag sei nicht wie geplant verlaufen. Nun sei es an der Zeit, die Dinge richtigzustellen, so Selenskyj. Er betont:
Wir wissen es wirklich zu schätzen, wie viel Amerika getan hat, um der Ukraine zu helfen, ihre Souveränität und Unabhängigkeit zu bewahren.
Trump reagiert positiv auf die Bemühungen des ukrainischen Präsidenten: „Ich weiß das zu schätzen“, sagte der US-Präsident bei einem Auftritt vor dem Parlament in Washington.
Ein Hindernis gibt es noch: Selenskyj hatte 2022 Gespräche mit dem Kremlchef Wladimir Putin per Dekret für unmöglich erklärt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow und fordert eine Aufhebung des Verbots. Er sagt:
Also, im Allgemeinen ist der Ansatz positiv, aber die Nuancen haben sich noch nicht geändert. Vorläufig besteht noch ein gesetzliches Verbot für den Präsidenten der Ukraine, mit der russischen Seite zu verhandeln.
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